Zwei ganz wichtige Punkte im Abstiegskrimi

Veröffentlichung: 01. April 2023

GWD Minden setzt ein Lebens- und Ausrufezeichen im Abstiegskampf und schlägt die HSG Wetzlar verdient mit 25:27 (13:17). Gerade im Angriff präsentiert sich die Mannschaft von Trainer Frank Carstens dabei deutlich abgezockter als die teils verunsicherte HSG. Damit rücken die Grün-Weißen nun auf zwei Punkte an das Team von Hrvoje Horvat heran.

Das Team von Frank Carstens zeigt sich gut erholt von dem unglücklichen Unentschieden gegen FRISCH AUF! Göppingen. Zwar präsentierten sich die Mindener in den Anfangsminuten zu unkonzentriert im Angriff, kamen dann aber immer besser in die Partie. Nach sechs Minuten ohne eigenen Treffer brach Luka Sebetic mit dem 1:1 den Bann (7.). Auf die Abwehr um den erneut starken Malte Semisch im Tor war von Anfang an Verlass. Immer wieder zwangen die Grün-Weißen die Gastgeber zu Ballverlusten oder Abschlüssen aus ungünstigen Positionen. Nachdem GWD beim 2:3 durch Sebetic das erste Mal in Führung ging (8.), zogen die Grün-Weißen auf 3:5 (12.) und 5:8 (17.) davon. Gerade in der Offensive fanden die Dankerser immer wieder kreative Lösungen und schafften es oft, Mats Korte und Tomas Urban auf den Außenpositionen sowie Sveinn Johannsson am Kreis zu finden. Zwar glich die HSG in der 19. Minute durch Stefan Cavor zum 8:8 aus, doch die Grün-Weißen ließen sich nicht beirren und zogen ab der 25. Minute durch Treffer von dem überragenden Philipp Ahouansou, Besard Hakaj und Urban auf 11:15 davon. Diesen Vier-Tore-Vorsprung hielten die Grün-Weißen auch in Unterzahl, Mathias Bitsch erzielte schließlich den 13:17-Halbzeitstand.

Nach dem Seitenwechsel zeigten sich die Mindener wie schon zu Beginn des ersten Durchgangs vor allem im Angriff ein wenig schläfrig. Wetzlar verkürzte auf zwei Tore, erst nach in der 35. Minute gelang Mats Korte der erste Mindener Treffer in Durchgang zwei. Nach 39 Minuten war dann für Abwehrspezialist Besard Hakaj Schluss, der die dritte Zwei-Minuten-Strafe sah und durch Max Janke im Innenblock ersetzt wurde. So langsam aber sicher wurde die Partie hektischer, vor allem aufseiten der HSG häuften sich nun die Fehler. Nachdem Amine Darmoul  von Frank Carstens in der zweiten Halbzeit gebracht wurde und per Schlagwurf für das 17:20 sorgte (44.), nahm Wetzlar-Coach Hrvoje Horvat eine Auszeit. Doch auch danach machte sich bei der HSG die Verunsicherung bemerkbar, Lars Weissgerber setzte kurz darauf einen Siebenmeter über den Kasten von Malte Semisch. Für die Vorentscheidung sorgte schließlich Darmoul, der innerhalb von einer Minute zweimal nach einem Ballgewinn in der Abwehr einen langen Ball im leeren Wetzlarer Gehäuse zum 18:23 unterbrachte (49.). Nach einer fünfminütigen Phase ohne Tor zementierte das 20:26 durch Luka Sebetic (56.) endgültig die wichtigen zwei Punkte für Minden. In der Schlussphase brachte sich die Carstens-Sieben durch zahlreiche Unkonzentriertheiten um ein besseres Ergebnis.

Am Ostersonntag kommt es nun in der Kreissporthalle Lübbecke zum Derby gegen den TBV Lemgo. Anwurf ist um 16:05 Uhr.

Stimmen zum Spiel:

Philipp Ahouansou: „Das war das bisher wichtigste Spiel in der Saison. Wir haben alles gegeben. Wir haben in der Abwehr kompakt gestanden, hart und aggressiv verteidigt, das hat uns vorne Rückenwind gegeben.“

Frank Carstens: „Wir haben das Spiel verdient gewonnen. Wir haben ganz stark gespielt und hatten einen sehr strukturierten Angriff. Insgesamt waren wir die Mannschaft, die weniger nervös war. Das gibt uns nun Zuversicht und hat noch einmal ein bisschen Benzin ins Feuer gegossen.“

Emil Mellegard: „Wir haben immer gleichen Probleme, viele technische Fehler, viele Fehlwürfe. GWD hat gut gegen unsere 5:1-Deckung gespielt. Ich verstehe, dass Reaktionen von den Fans kommen. Wir wollen für unsere Fans kämpfen.“

Torschützen GWD: Philipp Ahouansou (9), Mats Korte (4/1), Luka Sebetic (4), Tomas Urban (3), Mathias Bitsch (2), Amine Darmoul (2), Besard Hakaj (1), Niclas Pieczkowski (1), Sveinn Johannsson (1)
Im Tor: Malte Semisch (mit 13 Paraden), Yahav Shamir.

Torschützen HSG: Filip Kuzmanovski (6/1), Stefan Cavor (5), Nikita Pliuto (4), Lenny Rubin (4), Domen Novak (3/2), Emil Mellegard (2), Magnus Fredriksen (1)
Im Tor: Anadin Suljakovic (mit 9 Paraden), Till Klimpke (mit 4 Paraden)

Zeitstrafen: Hakaj (13., 29., 39.), Sebetic (16.), Staar (21.), Johannsson (47.) – Schmidt (15., 47.), Mellegard (22)

Rote Karte: Besard Hakaj (39.)

Spielfilm: 1:0 (5.), 2:4 (10.), 4:7 (15.), 8:9 (20.), 11:13 (25.), 13:17 (30.), 16:17 (35.), 16:19 (40.), 17:20 (45.), 19:24 (50.), 19:25 (55.), 25:27 (60.).

Schiedsrichter: Marijo Zupanovic & Martin Thone

Zuschauer: 4.207

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