Gegnervorschau TSV Bayer Dormagen

Veröffentlichung: 21. Mai 2024

Der TSV Bayer Dormagen liegt mit 21:43 Punkten einen Rang hinter GWD Minden auf Platz 16 der 2. Handball-Bundesliga. Der Vorsprung auf den TuS Vinnhorst, der den Abstiegsplatz 17 belegt, ist ausreichend, das heißt: Die Mannschaft von Trainer Matthias Flohr darf mit einer weiteren Saison in der 2. Bundesliga planen.

Die Geschichte der Handballabteilung des TSV Bayer Dormagen ist von vielen Höhen und Tiefen geprägt. im Jahr 1983 schaffte der TSV erstmalig den Aufstieg in der 2. Liga. 1985 wurde Vladimir Vukoje als Mittelmann verpflichtet. Der charismatische Jugoslawe führte Bayer Dormagen im Jahr 1987 in das Handball-Oberhaus. „Gerry“, wie er nur genannt wurde, strahlte auch in der Bundesliga eine Dominanz aus, wie man sie in jener Zeit allenfalls vom Fredenbecker und späteren Nettelstedter Zbigniew Tluczynsi kannte. Der Verein etablierte sich zunächst fest in der 1. Liga, Anfang der Nullerjahre ging es aber aufgrund finanzieller Probleme wieder hinab in die Regionalliga. Die Bayer AG, die bislang für großes Engagement in Leverkusen, Uerdingen und eben Dormagen in Sportarten aus der zweiten Reihe stand, gab im Jahr 2007 den hoch umstrittenen Plan bekannt, künftig sämtliche Konzentration auf den Fußball zu legen. Trotz des Bundesliga-Aufstiegs im Jahr 2008 bedeutete das einen schweren Schlag für den Handball in Dormagen. Man benannte sich in TSV Dormagen um.

Den schwersten Schicksalsschlag der Vereinsgeschichte mussten die Dormagener aber am 3. März des Jahres 2009 hinnehmen. Sebastian Faißt, hochtalentierter Rückraum-Linkshänder der Dormagener, spielte mit der U21-Mannschaft Deutschlands, deren Kapitän er war, ein Länderspiel in der Schweiz. Er brach kurz nach der Pause beim Zurücklaufen ohne Fremdeinwirkung zusammen. Eine Stunde später, vier Tage vor seinem 21. Geburtstag, starb er an Herzversagen. Dieser Tag gilt bis heute als einer der schwärzesten in der Geschichte des Handballs in Deutschland.

Der TSV Dormagen nannte sich später in DHC Rheinland um und plante eine Fusion mit der HSG Düsseldorf. Als Trainer fungierte der langjährige Mindener Coach Richard Ratka, doch finanziell kam man nicht so recht auf die Beine und bereits 2012 war der DHC Rheinland wieder Geschichte. Seit 2012 startet man wieder als TSV Bayer Dormagen. Zunächst pendelte der Verein zwischen 2. Bundesliga und 3. Liga West, ehe der TSV nach dem Aufstieg 2018 in die zweithöchste deutsche Spielklasse wieder Dauergast in der 2. HBL ist. Als Trainer fungiert Matthias Flohr. „Matti“, wie er nur genannt wird, spielte von 2004 bis 2016 durchgängig beim Handball Sport Verein Hamburg, also bei jenem Verein, dem offenbar jetzt schon wieder finanziell die Puste ausgeht.

Das Hinspiel zwischen Bayer Dormagen und GWD Minden am 11. Dezember ging mit 24:18 Toren an Dormagen. Es war der Auftakt zu einer Serie von sieben Niederlagen für unsere Mannschaft, die erst am 1. März mit dem Auswärtssieg beim TUSEM Essen endete, bei der der seinerzeit noch neue Cheftrainer Aaron Ziercke mit seinem Team die Wende zum Guten schaffte.

Zurück zum TSV Bayer: Erfolgreichster Torschütze ist Sören Steinhaus. Der Rechtshänder ist im linken und mittleren Rückraum zu Hause und traf bislang 149 Mal ins Schwarze, davon zwei Mal von der Linie. Rechtsaußen Jan Reimer kommt auf 103/63 Treffer, der Rückraum-Rechte Finn Schroven erzielte 88/6 Tore.

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