Veröffentlichung: 21. Oktober 2024

Am Donnerstag erst feierte Wilfried Meyer, der frühere Torwart von Grün-Weiß Dankersen, im heimischen Holtorf, einem Ortsteil von Nienburg, seinen 81. Geburtstag. Von dort aus brach er einst auf, um einer der erfolgreichsten GWD-Torhüter der Geschichte zu werden und 1971 als Stammkeeper mit den Dankersern den ersehnten ersten deutschen Meistertitel in der Halle zu feiern. Darüber hinaus absolvierte Wilfried Meyer, der im Zivilberuf als Lehrer tätig war, 24 Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft.

Der Niedersachse war zunächst Fußballtorwart, wechselte aber zum Handball. Aus seinem Heimatverein ging er nach Eistrup in die Oberliga, das zu jener Zeit häufig in Hannover spielte. „Wir haben dort eigentlich immer verloren, aber man hat mich offenbar in guter Erinnerung behalten und ich wechselte zum PSV Hannover. Zu jener Zeit spielte ich bereits in der Nationalmannschaft, kannte von DHB Herbert Lübking und Fritz Spannuth. Eines Tages sprachen die beiden mich an, ob ich nach Dankersen wechseln wolle, aber da waren wir gerade in die Bundesliga aufgestiegen. 1968 klappte der Wechsel dann, Heiner Ua und ich wurden Dankerser.“

Zunächst bildete er ein Gespann mit Helmut Meisolle, dann mit Günter Gieseking, später mit Martin Karcher: „Gerade zwischen Helmut und mir war das klar aufgeteilt: Helmut war ein klassischer Feld- und ich ein Hallentorwart. Das waren im Prinzip zwei unterschiedliche Disziplinen“, blickt er zurück. In den Jahren 1970 und 1971, als GWD das nicht wiederholbare Kunststück vollbrachte, innerhalb eines Jahres drei Mal Deutscher Meister zu werden, hatten sich die beiden Keeper entsprechend aufgeteilt.

Besonders der Hallentitel der Saison 1970/71 unter Trainer Friedrich Spannuth gilt bis heute als legendär. Denn Herbert Lübking, der Star der Dankerser, war vor der Saison zum Kreisligisten TuS Nettelstedt gewechselt. Wilfried Meyer blickt auf die denkwürdige Saison zurück: „Wir haben zu Anfang richtig Lack gekriegt. Das erste Spiel beim Hamburger SV ging 5:18 verloren. Wir sind damals immer über Nienburg zurückgefahren, dort wurden Heiner und ich abgesetzt. Ich kann mich noch genau erinnern, dass wir uns dort zusammengesetzt und uns daran erinnert haben, dass wir doch gestandene Handballer sind. Irgendwann kamen wir dann in eine Art Flow und gewannen alles. Dazu muss man allerdings sagen, dass der VfL Gummersbach in der Saison nicht so dominant war wie sonst.“ Bis 1975, dem Jahr, in dem GWD den erstmals ausgetragenen DHB-Pokal gewann, blieb Wilfried Meyer in Dankersen, ging dann zurück und ließ seine Karriere beim PSV Hannover ausklingen.

Er blieb allerdings ein Mitglied der GWD-Familie, ist ein Teil der Traditionsmannschaft und bei allen Treffen, wie etwa der 100-Jahresfeier, zugegen. Das aktuelle Geschehen von GWD verfolgt er nach wie vor sehr genau: „In dieser Saison sieht es doch wieder gut aus, die letzte war nicht so prickelnd.“ Demnächst dürfte er wieder zu Besuch in Minden sein: „Nach Lübbecke ist es mir zu viel Juckelei. Aber wenn die Kampa-Halle wieder eingeweiht wird, habe ich fest vor, zu kommen.“

Alle Beiträge