Veröffentlichung: 06. Juni 2023
Vor wenigen Tagen feierte Otto Weng in seiner Heimat Hahlen seinen 75. Geburtstag. Der Jubilar gehört zu den lediglich fünf noch lebenden Legenden, die zwischen dem 16. August 1970 und dem 8. August 1971 das einmalige und unwiederholbare Kunststück fertigbrachten, mit Grün-Weiß Dankersen drei Mal Deutscher Meister innerhalb von etwas weniger als einem Jahr zu werden.
Otto Wengs Heimatverein ist der TSV Hahlen. Er erinnert sich: „In meiner Schulklasse und im Handball gehörte ich zu den kleineren, habe aber im Rückraum gespielt. Da ich nicht über den Abwehrblock werfen konnte, habe ich immer geschaut, mit welchem Arm oder Bein der Torwart langsamer reagiert. Da habe ich dann hingeworfen. Auch als ich dann später größer wurde, habe ich weiterhin hauptsächlich auf diese Art und Weise meine Tore gemacht.“
Im Jahr 1967 wechselte er vom TSV Hahlen zum Platzhirschen Grün-Weiß Dankersen. Dort tat sich im Jahr 1970 Folgendes: Im August wurde GWD Deutscher Meister im Feldhandball. Der Star der Mindener war Herbert Lübking, der einst zu den weltbesten Handballern zählte. Doch sein Abgang zum Kreisligisten TuS Nettelstedt war bereits beschlossene Sache. Für ihn holte man allerdings keinen externen Ersatz, sondern vertraute auf den jungen Hahler. „Damals war das für mich eine normale Sache. Heute muss ich sagen, dass Dankersen da ein ganz schön hohes Risiko eingegangen ist“, blickt er zurück.
Das Risiko sollte sich auszahlen, aber erst mit Verzögerung. Wie von vielen Experten befürchtet, wurden die Dankerser in der Tabelle zunächst bis nach hinten durchgereicht. Dann aber fing sich die Mannschaft. Auch durch die Euphorie der damals neu gebauten Kreissporthalle Minden steigerte sich das Team von Trainer Friedrich Spannuth in einen unglaublichen Lauf, gewann etliche Wochen lang jedes Spiel. Im Finale um die Deutsche Meisterschaft am 7. März 1971 bezwangen die Dankerser den TV Großwallstadt mit 14:10 Treffern. Fünffacher Torschütze vor 12.500 Zuschauern in der Dortmunder Westfalenhalle: Otto Weng. Durch den Sieg im Finale um die Deutsche Meisterschaft auf dem Feld am 8. August 1971 kam es schließlich zum historischen Dreifach-Erfolg binnen eines Jahres.
Otto Weng blieb noch bis 1974 bei Grün-Weiß Dankersen, dann, mit gerade erst 26 Jahren, beendete er seine Profilaufbahn und kehrte zum TSV Hahlen zurück. Er konzentrierte sich auf seine berufliche Laufbahn als Geschäftsführer einer Reinigungsmittel-Firma und erzielte für seinen Heimatverein unfassbar viele Treffer. Noch mit mehr als 50 Jahren zählte er auf Verbandsebene zu den Stützen, lange Jahre fungierte er zudem als Geschäftsführer des TSV.
Otto Weng lebt mit seiner Frau in einem wunderschönen, umgebauten Bauernhaus mitten im Dorfkern von Hahlen. In unmittelbarer Nähe wohnen Tochter, Schwiegersohn und die Enkel, die ihn auf Trab halten.
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