Veröffentlichung: 26. Oktober 2023
Nach seinem Ausscheiden als Trainer der GWD-Reserve vor zwei Jahren ist Moritz Schäpsmeier in einer Art „Handball-Vorruhestand“ und konzentriert sich auf seinen zivilen Beruf bei der Firma Sitex. Die Verbindung zu GWD Minden bleibt aber immer bestehen, denn der 39-Jährige wartet mit einer absoluten Besonderheit auf.
Denn am bereits am 25. September 1984, dem Tag seiner Geburt, meldete ihn sein Vater Jürgen Schäpsmeier bei GWD Minden an. Jürgen Schäpsmeier war unter anderem als Bundesliga-Schiedsrichter, später als Hallensprecher, Pressesprecher und Busfahrer für GWD im Einsatz. Und zu seiner großen Freude kristallisierte sich früh heraus, dass sein Sohn Linkshänder ist, was ja nur auf rund zehn Prozent aller Menschen zutrifft und gerade in einer Sportart wie Handball besonders gesucht ist. „Und es war relativ früh abzusehen, dass er kräftig wird“, erinnert sich der Vater, der mittlerweile in Freiburg im Breisgau lebt. Die Wege waren kurz, denn Moritz wuchs in Dankersen auf, lediglich 500 Meter von der Sporthalle entfernt.
Moritz durchlief sämtliche Jugendteams des Vereins, der kurz vor seiner Geburt offiziell von Grün-Weiß Dankersen in GWD Minden umbenannt wurde. Mit 17 Jahren gewann er mit der Mannschaft des Besselgymnasiums in Berlin das Bundesturnier „Jugend trainiert für Olympia“, die inoffizielle Deutsche Meisterschaft der Schulen.
Horst Bredemeier hatte dem Rückraumspieler seinerzeit auf den Weg gegeben: „Du bist zwar gut, aber kein Volker Zerbe. Du musst ein überragender Abwehrspieler werden, dann kannst Du es in die Bundesliga schaffen.“ Gesagt, getan. Er wurde Junioren-Nationalspieler und holte 2004 an der Seite von Andreas Simon den ersten Junioren-Europameistertitel nach Deutschland.
Unter Trainer Richard Ratka reifte Moritz Schäpsmeier zum gestandenen Bundesligaspieler. Eines seiner besten frühen Spiele machte er am 12. Februar 2006, als er beim sensationellen 32:30-Sieg von GWD Minden gegen den THW Kiel den damaligen Kieler Superstar Nikola Karabatic abmeldete.
Moritz Schäpsmeier bildete über mehrere Jahre im rechten Rückraum ein Duo mit Jan-Fiete Buschmann, ebenfalls einem GWD-Eigengewächs. Nach und nach setzte sich Schäpsmeier als Stammkraft durch und Buschmann wechselte im Jahr 2009 zur damals aufstrebenden TSV Hannover-Burgdorf. Es folgte die schlechteste GWD-Bundesligasaison, die nach nur zwei Siegen mit dem Abstieg endete. Moritz, der es mittlerweile auch auf zwei A-Länderspiele gebracht hatte, wechselte zum TV Großwallstadt. Dort erreichte er das Endspiel um den EHF-Pokal 2011, wobei man Frisch Auf Göppingen in zwei Finals unterlag. 2012 ging er für eine Saison zum SC Magdeburg, danach kehrte der „verlorene Sohn“ für vier Jahre als Spieler zu seinem Heimatverein zurück, bei dem er das Kapitänsamt bekleidete. „Die letzten Jahren waren gut, aber bei einem der letzten Derbys mit dem TuS N-Lübbecke habe ich mir leider einen Achillessehnenriss zugezogen“, blickt er zurück.
Nach der aktiven Laufbahn bekam er von Hotti Bredemeier den Job angeboten, das Drittligateam zu trainieren, 2017 war das. Drei Jahre später machte er den Abschluss in BWL über ein Fernstudium. Bis 2022 übte er das Amt des Drittligatrainers aus. Der Job bei Sitex, wo er als Verantwortlicher für Unternehmenskommunikation und Projektmanagement tätig ist, war aber schwerlich dem als Drittliga-Trainer zu vereinbaren. So übergab er 2022 den Trainerposten an Christopher Kunisch. Heute lebt Moritz Schäpsmeier mit Frau und Kindern in Stemmer.
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