Veröffentlichung: 28. November 2024

Der Name Horstkötter ist bei GWD Minden in aller Munde: Linus gilt als Linkshänder der Mindener A-Jugend zu den absoluten Leistungs- und Hoffnungsträgern von GWD. Großvater Manfred beobachtet die Laufbahn des Enkels genau. Er selbst war einst der erste Spieler der ersten Mannschaft von Grün-Weiß Dankersen, der nicht aus Dankersen oder wenigstens Minden kam. In den 60er und frühen 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts war das. Doch der Reihe nach.

Der 1940 geborene Bielefelder war Anfang der 60er Jahre in Minden bei der Bundeswehr, bei den hiesigen Pionieren. Er wurde 1962 Spieler der ersten Mannschaft von Grün-Weiß Dankersen. Der großgewachsene Athlet avancierte zu einem Leistungsträger. Als Mittelläufer wurde Manfred Horstkötter drei Mal Deutscher Meister auf dem Feld mit GWD und einmal in der Halle. Er gehört zu den Legenden, die in den Jahren 1970 und 1971 das unwiederholbare Kunststück vollbrachten, drei Mal Deutscher Meister innerhalb von weniger als 365 Tagen zu werden – zwei Mal auf dem Feld, ein Mal in der Halle.

Grün-Weiß Dankersen war in jenen Jahren viel auf Reisen. Der GWD-Bus sammelte Manfred Horstkötter dann stets auf dem Seitenstreifen der Autobahn 2 nahe der Ausfahrt Herford-Ost ein und setzte ihn dort, in der Regel unter der Vortäuschung einer Panne, hinterher auch wieder ab. Er stieg dann über die Leitplanke die Böschung hoch zu seinem geparkten Wagen. Insgesamt blieb Manfred Horstkötter von 1962 bis 1974 ein unverzichtbarer Bestandteil von GWD. Er wurde auch Nationalspieler und nahm 1963 an der Feldhandball-Weltmeisterschaft in der Schweiz teil, bei der die DHB-Auswahl das deutsch-deutsche Finale gegen die Mannschaft der DDR verlor.

Bereits während seiner Laufbahn als Dankerser Leistungssportler studierte Manfred Horstkötter auf Lehramt und wirkte von 1964 bis zu seiner Pensionierung als Sportlehrer am Friedrichs-Gymnasium in Herford. Er erinnert sich schmunzelnd: „Durch diesen Beruf, die sehr vielen Fahrten nach Dankersen und meinen Wohnort Bielefeld kannte ich an der A 2 nahezu jeden Strauch.“

Noch heute hat Manfred Horstkötter eine enge Verbindung zu GWD und nimmt an den regelmäßigen Treffen der Dankerser Legenden teil: „Außerdem sehe ich mir die meisten Spiele von Linus vor Ort an, von der ersten GWD-Mannschaft nur noch ausgesuchte Spiele. Es wird halt alles weniger, und ich bin kein Nostalgiker. Dem aktuellen GWD-Team traue ich allerdings den Aufstieg zu, das Trainergespann mit Aaron Ziercke und Evars Klesniks scheint sehr gut zu passen und zu funktionieren.“

Er blickt aber auch mit einem kritischen Auge nach Minden: „Es ist einfach nur traurig und irgendwie lächerlich, dass GWD schon seit Jahren in Minden keine Halle zur Verfügung hat und immer in Lübbecke betteln muss, um dort spielen zu dürfen. Dass die Eröffnung der Kampa-Halle jetzt schon wieder nach hinten verschoben werden muss, passt irgendwie ins Bild. GWD ist nach oder neben Melitta das Aushängeschild der Stadt Minden und braucht eine vernünftige Heimspielstätte.“

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