Was macht eigentlich Heinz Brockmeier?

Veröffentlichung: 09. April 2025

Heinz Brockmeier verfolgt GWD Minden nach wie vor sehr genau. „Ich bin nicht mehr so oft in der Halle, habe aber ein Dyn-Abo und schaue die Spiele zuhause“, sagt der 77-jährige Ex-Trainer der Dankerser. Der Weg zu diesem Trainerposten war sehr ungewöhnlich, doch der Reihe nach.

Heinz Brockmeier wuchs in Häverstädt auf und spielte bei der SV Bölhorst-Häverstädt zunächst Fußball. Über Gerhard Buddenbohm kam er zum Handball und spielte bei Eintracht Minden, doch seine aktive Karriere währte nur kurz: „Ich hatte bereits beim Fußball einige Verletzungen, und Handball ist ja noch härter, vielleicht war das keine so gute Idee“, blickt er schmunzelnd zurück. Er war zunächst Fußball- dann Handballtrainer: „Ich bin da eher so reingerutscht, hatte Bindungen zu Leuten wie Jochen Simon und Hotti Bredemeier.“ Priorität hatte sein Studium der Architektur, später kam in Oldenburg Stadtplanung hinzu.

Sein Studium finanzierte er als freier Mitarbeiter von Helmut Bliesener, dem Sportchef des Westfalenblatts: „Als ich mit dem Studium fertig war, habe ich lange zwischen Architektur und Journalismus geschwankt, mich dann aber für die Architektur entschieden.“ Als Handballtrainer war er unter anderem in Eidinghausen tätig, auch in Nettelstedt. Er blickt zurück: „1987 war Fritz Spannuth Trainer der ersten Mannschaft von GWD. Er fragte mich, ob ich die Zweite übernehmen wolle, und das habe ich dann gemacht. Mit Spielern wie Kai Stolze, Matthias Kiesau, Peter Gerfen und Guido Klöpper sind wir in die Oberliga aufgestiegen. Das war mit dem Zivilberuf schwer zu vereinbaren, denn ich war bereits Amtsleiter.“

GWD wollte für seine erste Mannschaft den Startrainer Petre Ivanescu aus Essen verpflichten, und die Verhandlungen waren bereits weit gediehen, ehe sie scheiterten. Heinz Brockmeier erinnert sich: „Und plötzlich stand die Erste ohne Trainer da und ich wurde gefragt. So wurde ich Trainer von GWD I und nahm die genannten Spieler aus der zweiten Mannschaft in die Erste mit. Zwar war Cord Manhenke nach Lemgo gewechselt, doch ich holte die Linkshänder Thomas Brandes und Uwe Fröschke aus Hameln. Mit weiteren starken jungen Spielern wie Klaus-Dieter Petersen und Nils Lehmann sowie Routinier Tomas Bartek hatten wir eine gute Mannschaft.“

Der Start in die Saison 1988/89 misslang. „Doch dann wurde es immer besser und die Mannschaft wuchs zusammen. Hier war etwas am Entstehen“, erinnert sich Brockmeier, „doch andere Vereine haben natürlich gemerkt, dass wir gute junge Spieler haben. So wurde Pitti Petersen von Gummersbach und Nils Lehmann von Stuttgart-Scharnhausen abgeworben, und beide haben ja auch ihren Weg gemacht. Leider ist auch Thomas Brandes gegangen. Ich erinnere mich an einen Sieg im Pokal gegen die SG Weiche-Handewitt, bei dem sich in die Freude aber auch Wehmut mischte, da die Abgänge kurz zuvor feststanden.“

Zu Beginn der Saison 1989 gab Manager Hans Moog als Ziel den Aufstieg aus. Heinz Brockmeier blickt zurück: „Das war nicht unbedingt realistisch, aber man muss Moog und Günter Horn ja dankbar sein, da sie zu den Initiatoren des Sponsorenpools zählten.“ Im Herbst des Jahres 1989 kamen mehrere Dinge zusammen, wie Brockmeier schildert: „Ich kann mich noch genau erinnern, dass ich im Trainingslager in Großenbrode einen Anruf bekam, dass ich zum Beigeordneten der Stadt Bünde befördert wurde. Damit war ein Nebenjob als Zweitligatrainer nicht mehr vereinbar. Aber etwa zeitgleich war Wolfgang Böhme aus der auseinanderbrechenden DDR zu GWD gekommen, und der hat den Job dann übernommen.“ Heinz Brockmeier blieb regelmäßiger Besucher der Kreissport- dann Kampa-Halle und GWD stets verbunden.

Heute als Pensionär ist er sehr aktiv geblieben. Sein Hobby ist bereits seit Jahrzehnten das Radtouren, ein anderes sind Städtereisen, gerne in Kombination. Aktuell weilt er in seiner Ferienwohnung in Cuxhaven. Zur heutigen Lage von GWD Minden sagt Heinz Brockmeier: „Ich freue mich über jedes Spiel, das GWD gewinnt. Sollte der Aufstieg gelingen, hoffe ich, dass Geschäftsführer Nils Torbrügge dann noch etwas Geld beschaffen und zwei, drei Verstärkungen verpflichten kann.“

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