Was macht eigentlich Gerrit Bartsch?

Veröffentlichung: 21. September 2023

Gerrit Bartsch ist wieder dort angekommen, von wo er einst nach Ostwestfalen-Lippe aufbrach: Mit seiner Frau Mia und den Söhnen Nio und Matteo lebt er im Ortenaukreis tief im Südwesten Deutschlands, genau genommen in Schutterwald. Dort, oder besser im nahen Freiburg, hat er beruflich Fuß gefasst: Er fungiert als Geschäftsführer der Handball-Union Freiburg. „Unser Ziel ist es, den Handball in Freiburg in den Leistungsbereich zu führen, und zwar nachhaltig, mit guter Jugendarbeit. Zwar ist es neben dem großen Fußballverein SC Freiburg nicht immer einfach, aber für den Handball und auch für andere Sportarten wie Basketball bleibt in Freiburg genügend Raum.“

Der mittlerweile 43-Jährige begann in Schutterwald mit zwölf Jahren Handball zu spielen, und zwar vornehmlich als Spielmacher. Im Jahr 2008 verschlug es ihn in den Kreis Minden-Lübbecke, wo gerade die Zusammenarbeit zwischen dem Profiklub TuS N-Lübbecke und Lit 1912 entstand. Er blickt zurück: „Ich habe Verwandschaft in Bielefeld, war also bereits mit dieser Gegend vertraut. Aber zuerst bestanden Kontakte zum TBV Lemgo, die durch Markus Baur zustande kamen. Über den früheren Nettelstedter Spieler Klaus Schibschid und das Nordhemmeraner Urgestein Schorse Borgmann, der ja auch Co-Trainer in Nettelstedt war, ging es dann aber nach Nordhemmern. Ich konnte zwar mit den Profis trainieren, aber eigentlich war es so: Nettelstedt blieb für sich und Nordhemmern auch. Zudem hatten die Lübbecker damals den Bundesliga-Aufstieg geschafft und in Tim Remer und Tomek Tluczynski bereits zwei Linksaußen unter Vertrag, ich war ja mittlerweile eher auf Linksaußen festgelegt. Da ich meine Einsatzzeiten als sehr gering eingeschätzt hatte, ging ich 2010 zu GWD.“

Dort wurde er zunächst hauptsächlich in der zweiten Mannschaft eingesetzt. „Wir waren ein Haufen voller handballverrückter Jungs. Wir haben eigentlich alles zusammen gemacht und die Verzahnung zur ersten Mannschaft war gut.“ Die Nummer eins auf Linksaußen war bei den GWD-Profis Aljoscha Schmidt. Gerrit blickt zurück: „Joschi hatte sich einmal in der Weihnachtszeit verletzt. Da konnte ich vier, fünf Spiele lang zeigen, was ich kann. Dann kam aber die Winterpause und Joschi war danach wieder fit. Er war Mannschaftskapitän, bester Torschütze und erfahren, da war es für mich schwer, an ihm vorbeizukommen. Dennoch war es eine tolle Zeit in Minden.“

Gerrit Bartsch fuhr allerdings immer zweigleisig, hatte stets auch die Zeit nach der Laufbahn als Leistungssportler im Blick. So studierte er in Oldenburg Wirtschaftswissenschaften, zusammen mit dem heutigen GWD-Manager Nils Torbrügge übrigens. Im Jahr 2012 ergab sich die Gelegenheit, Studium, Handball und Heimat miteinander zu verbinden, und er ging zum Drittligisten HSG Konstanz. In der schönen Stadt am Bodensee schloss er sein Studium ab. Für Gerrit war immer klar, dass er eines Tages in die Heimat zurückkehren würde, denn seine heutige Frau Mia war den Weg nach OWL nicht mitgegangen: „Wir kennen uns eigentlich schon immer. Sie hat in Karlsruhe gespielt und ist im Südwesten geblieben, daher stand meine Rückkehr nie zur Debatte.“

Zu GWD, gerade zu Nils Torbrügge, hat er noch regelmäßig Kontakt: „Es gibt auch einen WhatsApp-Gruppe mit einigen Spielern von damals wie Nils, Sören Südmeier, Florian Freitag, Janis Helmdach oder Georg Auerswald. Wir versuchen, uns einmal im Jahr zu treffen, aber es wird immer schwieriger, weil die meisten von uns nun kleine Kinder haben.“

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