Veröffentlichung: 30. Mai 2023
Dr. Gerd Becker feierte vor wenigen Wochen bei bester Gesundheit seinen 70. Geburtstag. Der Regisseur, der beim letzten Deutschen Meistertitel von Grün-Weiß Dankersen im Jahr 1977 mit fünf Feldtoren beim 21:20 über den TV Großwallstadt bester Werfer in der Dortmunder Westfalenhalle war, ist topfit und arbeitet nach wie vor als Zahnarzt.
Der junge Mann aus Minderheide schaffte 1972 den Sprung in die Bundesliga-Mannschaft von Grün-Weiß Dankersen, da war er 19 Jahre alt. Durch den ersten Sieg beim DHB-Pokal im Jahr 1975, damals wurde dieser Wettbewerb erstmals ausgetragen, waren die Dankerser für den ebenfalls erstmals ausgetragenen Europapokal der Pokalsieger qualifiziert und erreichten souverän das Endspiel. Gegen den spanischen Vertreter BM Granollers gab es nur ein Endspiel, und dafür bekam GWD das Heimrecht zugelost.
In der damals noch neuen Kreissporthalle galten die Dankerser als nahezu unschlagbar. Doch das Unfassbare geschah: Die damalige Vereinsführung trat das Heimrecht ab und man musste in Barcelona antreten. Über eventuelle Zuwendungen der Spanier für den Heimrechttausch wurde und wird damals wie heute vielfach spekuliert. Jedenfalls waren Hotel und Essen offenbar von überschaubarer Qualität und der Hallenboden glatt wie Seife, wie Zeitzeugen berichten. Kurz vor Schluss hatte Gerd Becker den Siegtreffer in der Hand, scheiterte jedoch am spanischen Keeper. Das Spiel ging in die Verlängerung und Dankersen verlor 24:26. Die Beteiligten grämen sich bis heute. „Meine schwärzeste Stunde“, sagt der 70-jährige Gerd Becker. Bewegte Bilder in Schwarzweiß von dieser Partie sind bis heute bei YouTube erhältlich.
1976 nominierte Bundestrainer Vlado Stenzel die drei Dankerser für die Olympischen Spiele in Montreal. Dort erreichte Deutschland das Spiel um die Bronzemedaille, scheiterte aber mit 18:21 Toren an Polen.
Im Finale um die Deutsche Meisterschaft von 1977 war der Zahnmedizin-Student wie bereits erwähnt ein entscheidender Faktor, und er hätte wohl auch beim deutschen Weltmeistertitel 1978 in Kopenhagen dabei sein können, aber er setzte die Priorität auf den zivilen Beruf und legte zu der Zeit des WM-Gewinns sein Examen ab. Nach dem Pokalsieg 1979 unter dem jungen Trainer Horst Bredemeier, der bis heute letzte Titel, den ein GWD-Männerteam holte, beendete er seine Profikarriere.
Gerd Becker ist bis heute ein fester Teil der Traditionsmannschaft von GWD, er und seine Frau Doris sind regelmäßige Gäste bei den Treffs der Helden von damals. Er war im Jahr 2011 einer von fünf Mitgliedern des damals gegründeten Beirats von GWD. Der Umstand, dass der langjährige Mindener Spieler Florian Freitag mit Gerd Beckers Tochter liiert ist, sorgte für einen weiteren Verbindungspunkt mit GWD Minden. Er hat wie viele seiner früheren Dankerser Kollegen das Golfspiel für sich entdeckt.
Zuletzt war es sein Vater Helmut Becker, der mit einer spektakulären Aktion die Schlagzeilen im Mindener Tageblatt bestimmte: Der rüstige Senior hatte sich zu seinem 98. Geburtstag einen Fallschirmsprung gewünscht und auch bekommen, seinen ersten wohlgemerkt. In Damme am Dümmer See absolvierte er den Tandemsprung ohne Zwischenfälle.
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