Veröffentlichung: 02. April 2025
Die Liste derer, die für beide Duellanten dieses Samstags, also für GWD Minden und den TuS N-Lübbecke, im Einsatz waren, ist lang. Aktuell haben GWD-Trainer Aaron Ziercke und Torwart Malte Semisch eine TuS-Vergangenheit, während TuS-Flügelflitzer und Torjäger Tim Wieling einst in Minden spielte. Auch Frank Schoppe ist einer dieser Spieler, die sowohl in grün-weiß als auch in schwarz-rot aufliefen. Doch der Reihe nach.
Frank Schoppe wurde am 5. Juni 1968 in Dortmund geboren. Aus der Jugend des DJK Oespel-Kley wechselte der Rückraumspieler 1987 in die erste Mannschaft des OSC Dortmund, bei dem er in der Bundesliga unter anderem mit der ungarischen Legende Peter Kovacs zusammenspielte.
Im Jahr 1990 fragte Horst Bredemeier, obwohl dieser noch in Düsseldorf tätig war, den erfolgreichen Junioren-Nationalspieler, ob er sich einen Wechsel zu GWD Minden vorstellen könne. Er konnte: „Die Perspektiven in Dortmund waren schlecht, in Minden waren sie gut. Thomas Berg war es dann, der die Verhandlungen geführt hat“, blickt er zurück, „GWD hatte in der 2. Liga eine gute Mannschaft mit Spielern wie Rüdiger Borchardt, Tomas Bartek, Volker Hoffmann, Peter Gerfen oder Pickel Meyer. Hier war etwas am Entstehen.“
In Minden wurde Frank Schoppe schnell heimisch, zusammen mit seiner aus Hille stammenden Frau Bärbel wohnt er bis heute in der Mindener Nordstadt: „Ich mag die Region und die Menschen hier, das hat sofort gepasst.“ Bei GWD Minden entwickelte sich der Spielmacher auf Anhieb zum Leistungsträger und Führungsspieler. Der anvisierte Aufstieg gelang jedoch jeweils nicht. Womöglich auch deshalb, weil der Mittelmann aufgrund zwei schwerer Verletzungen lange pausieren musste: Einmal bremste ihn ein Achillessehnen-Abriss, ein anderes Mal ein Kreuzbandriss.
„Vielleicht hat man bei GWD aufgrund dieser Verletzungen nicht mehr an eine weitere Zusammenarbeit geglaubt, aber die Zeit in Minden habe ich abgesehen von den Verletzungen als rein positiv wahrgenommen. 1994 kontaktierte ihn Karl-Heinz Tiemeyer, Manager des gerade in die Bundesliga aufgestiegenen TuS Nettelstedt, und verpflichtete ihn. Frank erinnert sich: „Ich war als Mittelmann die Nummer zwei hinter Zbigniew Tluczynski. Der Umstand, dass ich nur wenig gespielt habe, hatte mit anderen, klubinternen Dingen zu tun, auf die ich aber nicht näher eingehen werde.“
Dennoch möchte er das Jahr beim TuS nicht missen: „Beide Vereine hatten und haben ihre Reize, trotz aller Unterschiede. Der TuS war damals ein toller Klub, die Stimmung in der Halle war unglaublich. Bereits beim Warmmachen war es lauter als bei Spielen in der Mindener Kreissporthalle, was aber auch an der Akustik der Halle in Lübbecke lag.“ Seine aktive Laufbahn ließ Frank beim TuS Wagenfeld und bei der HSG Nordhemmern/Mindenerwald ausklingen.
Parallel zur Laufbahn als Leistungssportler trieb er seine zivilberufliche Karriere voran. Er studierte Soziologie, hat drei Coaching-Ausbildungen, ist ausgebildeter Kaufmann, Journalist, Speaker und Experte für lösungsorientierte Persönlichkeits- und Teamentwicklung. Als Business-Mentor mit Sportsgeist unterstützt er seine Kunden bei individueller Potentialentfaltung und bei Teamentwicklungsprozessen. Wie beim Handball, wo der Trainer versucht, jeden einzelnen Spieler besser zu machen und gleichzeitig das Zusammenspiel zu perfektionieren: „Es geht immer darum, in Lösungen zu denken, auch in leistungsorientierten. Mit einer Lösung hat man Ruhe im Kopf, anders als mit ständigem Hadern und Nachkarten. Ich nenne es Pro-Lösung und sehe mich als Verstärker solcher Lernprozesse.“
Um es auf den Handball und die Teams GWD Minden und TuS N-Lübbecke zu übertragen: „GWD hat nach der nicht so guten letzten Saison und dem Abgang von Amine Darmoul gute Lösungen gefunden, der TuS nach dem Wechsel von Fynn Hangstein nach Eisenach offenbar nicht so gute, wobei es nie nur um einzelne Spieler geht. Es geht bei den Lösungen aber immer auch um Nachhaltigkeit. Mein Motto ist: Die Lösung von heute ist das Problem von morgen.“
Auf das anstehende Mühlenkreisderby blickt er wie folgt: „Wenn man alle Parameter wie Tabellenstand und Form berücksichtigt, ist es ein Spiel, welches GWD mit einer Wahrscheinlichkeit von 70:30 gewinnt. In so einem Derby entscheiden aber andere Dinge als Wahrscheinlichkeiten, daher sehe ich es als völlig offenes Spiel an.“
Alle BeiträgeSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Instagram. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen