Veröffentlichung: 28. Mai 2025
Burkhardt Müller spielte nur eine Saison lang im Trikot von Grün-Weiß Dankersen, doch die hatte es in sich. Es war die Saison 1974/75, jene Saison, in der GWD Vizemeister wurde, und zwar nach einer 7:13-Finalniederlage gegen den VfL Gummersbach. Kurz darauf gewannen die Grün-Weißen den erstmals ausgetragenen DHB-Pokal.
Doch der Reihe nach: Burkhardt Müller wurde 1946 in Hannover geboren, wuchs aber in Derschlag auf, einem Ortsteil von Gummersbach. Mit dem Handball begann er im Alter von 10 Jahren beim TuS Derschlag, bei dem auch sein Vater spielte. Als er auf das Gymnasium in Gummersbach ging, wechselte er auch sportlich dorthin, er schloss sich dem großen VfL an. Mit 19 Jahren bestritt der Kreisläufer seine ersten Spiele für die Mannschaft des VfL: „In der Abwehr war ich eher der Mann für besondere Aufgaben. Wenn ein überragender Spieler wie Dankersens Herbert Lübking in Manndeckung genommen wurde, fiel mir diese Aufgabe zu.“
Mit den Oberbergischen wurde Burkhardt Müller 1966 und 1967 jeweils Deutscher Meister im Hallenhandball: „Der Höhepunkt war sicherlich der Gewinn des Europapokals, als wir 1967 im Finale gegen Dukla Prag gewannen“, blickt er zurück.
Wenig später geschah die große Zäsur im Leben des Burkhardt Müller. Bei einem Verkehrsunfall wurde er so schwer verletzt, dass die Amputation seines linken Fußes drohte. Er wurde unzählige Male operiert, zwei Jahre lang ging das so. Die Amputation wurde abgewendet, der Fuß wurde aber versteift.
Nach dem Abitur studierte er BWL in Göttingen und spielte trotz des versteiften Fußes Handball bei Göttingen 05: „Das war nicht einfach, aber ich habe mir einen bestimmten Laufstil angewöhnt und dann ging das.“ Mit dem Studium war er im Jahr 1973 fertig und zog mit seiner Frau Iris nach Stadthagen, wo diese eine Stelle als Realschullehrerin angetreten hatte. Er blickt zurück: „Ich habe Fritz Spannuth angerufen, den kannte ich ja noch von früher, und ihn gefragt, ob er mir die Chance auf ein Probetraining gibt. Die gab er mir und ich wurde Teil der ersten Mannschaft. Ich habe mich auf meinen Positionen in der Regel mit Wilfried Drögemeier und Gerhard Buddenbohm abgewechselt.“
Nach der Niederlage im Finale um die Meisterschaft gab es das Pokalfinale gegen Rintheim, für das sich GWD als Vizemeister nicht mal qualifizieren musste. Burkhardt Müller erinnert sich: „Der Pokal war damals neu geschaffen worden, und so richtig konnten wir damit nichts anfangen. Wir haben uns zwar gefreut, aber irgendwie war es der Pokal der Verlierer. Dennoch war dieses eine Jahr Leistungssport ein sehr guter Abschluss für meine sportliche Laufbahn.“
Er begann, in einem Wirtschaftsprüfungsbüro in Hannover zu arbeiten, bei dem er bereits während seines Studiums tätig war. Später ging es zurück nach Gummersbach, wo er im Familienbetrieb gebraucht wurde. Dort arbeitete er als Steuerberater und erwarb sein Examen zum Wirtschaftsprüfer. „Es hat für mich eine gute berufliche Entwicklung gegeben, wir haben später mit der GADP fusioniert. Mittlerweile bin ich aber Rentner und nehme teilweise noch Beraterjobs an.“ Sportlich verlegte er sich auf Tennis, Golf und hauptsächlich aufs Fahrradfahren: „Ich fahre immer noch die Anstiege im Bergischen Land hoch. Ohne Antrieb, das hält fit.“
Mit GWD hatte er in all den Jahren nicht mehr viel zu tun. Mit dem Handball schon, denn sein bester Freund ist Ex-Bundestrainer Heiner Brandt.
„Dann kam der Anruf von Gerhard Buddenbohm anlässlich des 50. Jahrestags des Pokalgewinns. Ich war zunächst baff, dann sehr erfreut und bin gerne gekommen. Das Wiedersehen und die Feierlichkeit im Kühlen Grunde waren großartig. Ich werde den Kontakt zu den alten GWD-Kollegen nie wieder einreißen lassen.“
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