Was macht eigentlich Bodo Leckelt?

Veröffentlichung: 22. Mai 2024

Bodo Leckelt geht es gut: Er wohnt mit seiner Frau Petra direkt am Rhein. Die beiden haben zwei Söhne (21 und 16) und eine Tochter (12), er arbeitet als selbständiger Kaufmann für Projektentwicklung/ Finanzierung für Großimmobilien, Start-Up-Unternehmen und für Solar- und Windparks. Zu GWD und Minden – er spielte von 1992 bis 1996 hier – hat er nur noch sporadisch Kontakt.

Rückblende: Geboren am 28. September 1970 in Dresden, spielte der hochgewachsene Linkshänder von 1988 an für den DDR-Oberligisten SC Dynamo Berlin, mit dem er DDR-Meister und, nach dem Fall der Mauer, durch einen Erfolg über den TV Großwallstadt auch Deutsch-Deutscher Meister wurde. 1991 ging Bodo Leckelt zum HSV Suhl. Er blickt zurück: „Wir hatten ein Spiel gegen Aue. Die beiden Schiedsrichter aus Minden haben mich zwar in dem Spiel vom Feld gestellt, aber ich habe sie offenbar überzeugt. Einer von ihnen, es war Friedhelm Krietemeyer, gab mir die Nummer von Günter Horn. Handys gab es damals ja noch nicht, also bin ich zur nächsten Telefonzelle gesprintet, habe angerufen und wenig später war ich in Minden.“ Mit ihm gemeinsam wechselte Thomas Oehme von Suhl zu GWD.

Bodo Leckelt hatte stets im Blick, dass es auch eine Berufslaufbahn neben dem Handball-Profitum geben muss, und so absolvierte er bei Melitta eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Der Höhepunkt seiner Zeit bei GWD war der Aufstieg in die Bundesliga im Jahr 1995. Er erinnert sich: „Es war eine riesige Euphorie damals in Minden. Ich kann mich noch sehr gut an den Autokorso mit den Cabrios erinnern und habe auch vor kurzem erst ein Bild davon bei Facebook gepostet.“ 1996 endete seine Mindener Zeit: „Das Bosman-Urteil kam, Hans Moog lief durch die Reihen und sagte zunächst, dass die Spieler nun billiger würden. Dann aber kaufte er einen Weltklassespieler nach dem anderen. Für meine Position war das Stéphane Stoecklin, der war ja nicht nur Weltmeister, sondern später auch Welthandballer. Helmut Meisolle sagte mir dann, dass ich im letzten Heimspiel verabschiedet werde.“

Für Bodo begann ein neuer Lebensabschnitt, einer, der bis heute sein Leben prägt. Er wechselte zum Zweitligisten LTV Wuppertal: „Wir sind aufgestiegen und hatten eine Wahnsinnstruppe, unter anderem mit Dagur Sigurdsson, Olafur Stefansson, Chrischa Hannawald, Henning Wiechers, Mike Wassiliew oder Stephan Schöne. Die Zeit dort war für mich noch etwas intensiver als die in Minden. Bei GWD, muss ich einräumen, war ich ein wenig faul. In Wuppertal habe ich das Profidasein viel mehr verinnerlicht. Zudem habe ich dort eine Ausbildung bei der Deutschen Bank gemacht und dort den Börsenhändlerschein erworben. Und nicht zuletzt habe ich dort natürlich auch Petra kennengelernt.“

Danach ging er für zwei Jahre nach Hameln und arbeitete dort auch für die BHW Bausparkasse. Die nächste Station war ein spanischer Verein namens Barakaldo UPV, damals in der Liga ASOBAL: „Ich wollte noch eine Station im Ausland haben und sagte dem Spielerberater, dass ich gerne ans Meer möchte. Er fragte, ob lieber Atlantik oder Mittelmeer und ich sagte: Atlantik. Mittelmeer ist mir zu heiß. Barakaldo UPV ist die Uni-Mannschaft von Bilbao. Da Petra ein Architekturbüro betrieb, blieb sie in Wuppertal. Ich hatte auf meinen vorherigen Stationen immer auch etwa 20 Stunden die Woche gearbeitet und dort nicht, daher war es etwas langweilig. Ich ging also morgens an den Strand und habe mich vor dem Training erstmal davon ausgeruht, denn Strand ist anstrengend. Nach dem Training gab es noch ein schönen Glas Rotwein.“

 

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