Was macht eigentlich Bernd Munck?

Veröffentlichung: 08. Februar 2023

Vor knapp zwei Wochen, am Montag, 30. Januar, feierte Bernd Munck bei guter Gesundheit in seinem Wohnort Großburgwedel seinen 80. Geburtstag. Der Rückraum-Linkshänder gehört zu den größten Legenden in der Geschichte von Grün-Weiß Dankersen und gehörte zu jener Truppe, die 1970 und 1971 das einmalige und nicht wiederholbare Kunststück fertigbrachte, binnen weniger als 365 Tagen drei Mal Deutscher Meister zu werden. Doch der Reihe nach.

Im Jahr 1943 wurde Bernd Munck in der VW-Stadt Wolfsburg geboren. 21 Jahre alt war der Athlet, als er mit Eintracht Hildesheim den Aufstieg in die Oberliga schaffte. Und zwar sowohl in der Halle, als auch auf dem Feld, und die Oberliga war im Jahr 1964 die höchste Klasse im bundesdeutschen Handball. Neben der Handball-Karriere studierte Bernd Munck für das Lehramt, was ihn aber nicht davon abhielt, auch eine große Sportkarriere hinzulegen. Bundestrainer Werner Vick berief ihn in die Nationalmannschaft, mit ihr wurde er 1966 in Österreich Weltmeister im Feldhandball. Da das 66er Turnier die letzte Weltmeisterschaft auf dem Feld war, dürfen die Goldmedaillengewinner sich „ewige Weltmeister“ nennen.

Während der Länderspielreisen freundete sich Bernd Munck mit Grün-Weiß Dankersens Star Herbert Lübking an, was im Jahr 1969 zum Wechsel des Niedersachsen an die Weser führte. In Dankersen spielten die beiden Cracks aber nur eine Saison zusammen, da Lübking im Jahr 1970 dem Ruf des TuS Nettelstedt folgte, bei dem er ein gutes Jobangebot bekam, dafür aber in der 1. Kreisklasse spielen musste.

In Abwesenheit von Lübking wurde Munck immer mehr zum entscheidenden Spieler im Rückraum von Grün-Weiß. Die Mannschaft war aber in der Hallensaison in Sachen Meisterschaft krasser Außenseiter. Nach schwachem Start schaffte die Mannschaft von Trainer Fritz Spannuth dennoch den Durchmarsch zum Titel, der am 7. März 1971 mit einem Finalsieg über den TV Großwallstadt realisiert wurde. Da Dankersen am 18. August 1970 und am 8. August 1971 zudem Deutscher Meister auf dem Feld wurde, kam es zu jenen beispiellosen drei Meistertiteln binnen eines Jahres.

Bernd Munck blieb bis 1975 bei Grün-Weiß Dankersen und verabschiedete sich mit dem Gewinn des DHB-Pokals, der in jenem Jahr erstmals ausgetragen wurde.

Die Spezialität des athletischen Rückraum-Rechten waren übrigens seine „Klappmesser-Würfe“. Bei seinen Sprungwürfen aus der zweiten Reihe baute er eine extreme Bogenspannung nach hinten auf, die sich nach dem Wurf darin entlud, dass die Arme und Beine noch in der Luft wie ein Klappmesser zusammenschlugen.

Nach seiner Dankerser Zeit war Bernd Munck noch lange Zeit als Spieler, Spielertrainer und Trainer tätig, sein berufliches Hauptaugenmerk legte er aber auf seine Lehrertätigkeit: Bis zu seiner Pensionierung war er als Oberstudienrat am Gymnasium Großburgwedel tätig. Für seine handballerischen Leistungen wurde der Torjäger mehrfach geehrt: 1966 bekamen die Weltmeister das Silberne Lorbeerblatt, 1968 für 50 und 1970 für 75 Länderspiele gab es jeweils die Goldene Ehrennadel und 1973 für 100 Länderspiele, in denen er häufig als Kapitän auflief, die Goldene Ehrenspange.

Noch heute sind Bernd Munck und seine Frau Gitta bei den regelmäßigen Treffen der GWD-Legenden, zu denen Gerd Buddenbohm einläd, gern gesehene Gäste, auch bei vereinzelten Heimspielen in der KAMPA-Halle sieht man sie bisweilen.

Die beiden haben zwei Kinder und drei Enkel, fahren nach wie vor gerne Fahrrad und bereisen fremde Länder.

 

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