Was macht eigentlich Axel Axelsson?

Veröffentlichung: 23. September 2024

Für das GWD-Saisonmagazin „Spielzeit“ bat die Redaktion sechs Handball-Experten, eine Top-GWD-Mannschaft der Jahre 1970 bis heute zusammenzustellen. Auf der Position Rückraum Links herrschte weitgehende Einigkeit: Vier der sechs Experten setzten Axel Axelsson auf Platz eins. Damit konfrontiert, sagt der Isländer: „Das ist eine riesige, aber positive Überraschung für mich. Damit habe ich nie und nimmer gerechnet.“

Rückblende: Der 1,90 Meter große Rückraumwerfer spielte mit Island im Jahr 1974 bei der Weltmeisterschaft in der DDR. Damaliger Co-Trainer der westdeutschen Mannschaft war der Dankerser Friedrich Spannuth, der Anfang der 70er Jahre mit Grün-Weiß Dankersen drei Mal Deutscher Meister innerhalb eines Jahres wurde. „Der hat offenbar Gefallen an mir gefunden, dann jemanden nach Island geschickt“, erinnert sich Axel. „Wir sind dann nach Minden geflogen, ich kann mich noch genau erinnern. Wir waren im sehr schönen Sommerhaus von Horst Bentz, um den Vertrag zu unterzeichnen. Ich wusste damals noch nicht, dass er der Melitta-Chef und damit eine ganz große Nummer war. Ich kann mich noch an die vielen Hunde erinnern.“

Gemeinsam mit Kristbjörk, mit der er bis heute verheiratet ist, kam Axel nach Minden und wurde der erste ausländische Spieler der Geschichte, der das grün-weiße Trikot trug. Kristbjörk spielte beim Frauen-Bundesligisten Eintracht Minden. Die beiden blieben insgesamt acht Jahre in Minden. Axel wurde mit GWD 1975, 1976 und 1979 DHB-Pokalsieger, zudem im Jahr 1977 Deutscher Meister und stand mit Dankersen im ersten Finale des Europapokals der Pokalsieger, dass aber im Jahr 1976 unter dramatischen Umständen bei BM Granollers verloren ging. Kristbjörk holte mit Eintracht Minden zweimal die nationale Meisterschaft. Beruflich absolvierte Axel eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei Melitta. Die beiden wohnten zunächst an der Dankerser Straße, später am Kirchweg in Hahlen und bezeichnen die Zeit in Minden bis heute als die schönste Zeit ihres Lebens. „Sonst wären wir ja auch nicht acht Jahre lang geblieben“, sagt Axel lachend. „Minden ist fest in unseren Herzen geblieben, es sind so viele tolle Freundschaften entstanden, die bis heute geblieben sind.“

Wenn Kristbjörk und Axel heutzutage in Minden urlauben, nächtigen sie in der Regel bei Ulla Raulwing, Kristbörks beste Freundin und frühere Mitspielerin. Axel besucht oft seinen alten Freund und Mitspieler Gerhard Buddenbohm in Dützen, den GWD-Traditionsbewahrer. Bei seinem letzten Besuch spielte er Golf mit Reinhold Rödenbeck, dem damaligen Betreiber der Gaststätte „Zum kühlen Grunde“ in Hahlen, in der die Dankerser damals Stammgäste waren.

1980 ging er zurück zu Fram Reykjavik, wurde aber bereits im März 1981 zurückgeholt: „Dankersen hatte damals Probleme, aber den Abstieg aus der Bundesliga konnten wir nicht mehr verhindern. Nach dem Wiederaufstieg 1983 spielte ich noch ein Jahr in der Bundesliga und ging dann endgültig zurück nach Island.“

Axel arbeitete als Trainer, war hauptberuflich in der Wollbranche tätig, mittlerweile ist der 73-jährige Rentner: „Es geht mir gut.“ GWD Minden verfolgt er im Internet nach wie vor gebannt: „In der letzten Saison habe ich mir große Sorgen gemacht, dass GWD aus der 2. Liga absteigen könnte. GWD Minden gehört nicht in die 3. Liga, sondern in die Bundesliga. Ich drücke die Daumen!“

 

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