Veröffentlichung: 23. Oktober 2023
Der langjährige Torjäger von GWD Minden, Andreas Simon, hat die Handballschuhe vor fünf Jahren an den Nagel gehängt. Der Mindener, der im Januar seinen 40. Geburtstag feiert, ließ seine Karriere bei Eintracht Hildesheim ausklingen und arbeitet jetzt in München.
Andreas Simon kommt aus einer sportlichen Familie: Vater Jochen ist ein renommierter Handballtrainer, Mutter Karin Graf-Simon spielte ebenso wie Schwester Nina und Vater Jochen Tennis. In dieser Sportart zeigte auch Andreas großes Talent. „Er war der talentierteste, den ich damals hatte“, sagte sein damaliger Trainer Michiel Bolsius vom Mindener Tennisklub.
Irgendwann musste er sich entscheiden, und er hat, das darf man im Nachhinein mit Fug und Recht sagen, die richtige Entscheidung getroffen. Zusammen mit Moritz Schäpsmeier, zu dem er nach wie vor engen Kontakt hat, bildete der Rechtshänder eine gefährliche Rückraumzange. Nicht nur bei GWD, sondern auch in der Junioren-Nationalmannschaft: Dort absolvierte er 34 Länderspiele und wurde im Jahr 2004 mit der Deutschen Nationalmannschaft Europameister. Im Finale in Lettlands Hauptstadt Riga gewann die von Martin Heuberger trainierte Mannschaft erstmals diesen Titel für Deutschland, im Endspiel hieß es 27:26 gegen Dänemark.
Im Erwachsenenbereich wechselte der 1,82 große Athlet vom linken Rückraum auf die Linksaußenposition. Von 2002 an gehörte er zum damals noch von Rainer Niemeyer trainierten Bundesliga-Kader der Mindener.
Spätestens in der Saison 2005/2006 war Andreas Simon unter Trainer Richard Ratka die Nummer eins auf der Linksaußenposition der Grün-Weißen. Er erlebte das „Wunder von Flensburg“ im Jahr 2008 mit dem sensationellen Klassenerhalt, der am letzten Spieltag mit einem Sieg bei Vizemeister SG Flensburg-Handewitt erreicht wurde, hautnah mit.
In jenen Jahren zählten in Arne Niemeyer, Jan-Fiete Buschmann, Moritz Schäpsmeier und Andy Simon gleich vier Eigengewächse zu dem Leistungsträgern bei GWD Minden. Jörn-Uwe Lommel sagte als Trainer des TuS N-Lübbecke nach einer Derbyniederlage gegen GWD treffend: „Es sind die Mindener Eigengewächse, die diese Emotionen in die Derbys bringen.“
Andreas Simon blieb bis 2009 bei GWD Minden, dann zog es ihn, wie später einige weitere GWD-Spieler, zum ASV Hamm-Westfalen, bei dem er bis 2014 blieb. Mit Hamm schaffte er den Aufstieg in die Bundesliga. „Das war sicherlich mit der größte meiner Erfolge. Dazu gehören natürlich auch der EM-Titel und das Wunder von Flensburg. Das war sicherlich das überraschendste von allen“, blickt er zurück. Insgesamt erzielte Andy Simon in 206 Bundesligaspielen 454 Tore. Neben der Profilaufbahn studierte er und schloss an der IST-Hochschule für Marketing mit dem MBA in Sportmanagement ab.
Fünf Jahre lang lebte und arbeitete er in München bei zwei Agenturen, 2022 wechselte er zur Firma ifok. Sein Haupttätigkeitsfeld war früher eher der Bereich Marketing. „Mittlerweile hat sich das etwas gewandelt“, schildert er, „ich arbeite für Ministerien und öffentliche Einrichtungen. Die Arbeit ist sehr vielfältig, wie ein bunter Blumenstrauß.“
Mittlerweile wohnt er mit Lebensgefährtin Lena, mit der er bereits seit seiner Mindener Zeit liiert ist, und den beiden Hunden Winnie und Darko in Garmisch-Partenkirchen. Andy pentelt regelmäßig mit der Bahn nach München, arbeitet aber auch im Home-Office und unternimmt in den Bergen gerne Trailrunning. Warum Garmisch-Partenkirchen? „Nun ja“, sagt er, „wir haben uns gedacht: Lass uns doch dahin gehen, wo die Berge am schönsten sind.“
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