Gegnervorschau VfL Lübeck-Schwartau

Veröffentlichung: 25. September 2024

Der VfL Lübeck-Schwartau startete fulminant in die Saison 2024/25: Die Mannschaft von Trainer David Röhrig gewann ihre drei bisherigen Spiele allesamt und liegt damit in der Tabelle knapp vor unseren, mit 5:1 Zählern ebenfalls gut gestarteten, Grün-Weißen. Zum Auftakt gelang den Hanseaten ein 33:30-Erfolg gegen den TV Großwallstadt, dann gewann der VfL in der Merkur-Arena 28:25 gegen den TuS N-Lübbecke und zuletzt bezwang man in der heimischen Hansehalle Aufsteiger HSG Konstanz 40:35.

Unter dem Namen VfL Lübeck-Schwartau tritt die Profimannschaft des VfL Bad Schwartau seit 2017 an. Bereits 1966 zählte der VfL zu den Pionieren der neu gegründeten Bundesliga, welche damals noch zweigleisig war. Seither sind sich GWD und der VfL unzählige Male begegnet. Nach nur zwei Jahren stiegen die Schleswig-Holsteiner damals allerdings wieder ab. In den 80er Jahren setzten die „Marmeladenstädter“ auf große Namen. Nach Jahren der Drittklassigkeit etablierte man sich mit Trainer Vlado Stenzel und Rückraumstar Erhard Wunderlich, beides Weltmeister aus dem Jahr 1978, in der 2. Liga Nord. Im Jahr 1992 machte der VfL aus heimischer Sicht Schlagzeilen, als er Peter Gerfen für die 2. Liga verpflichtete. Gerfen, der ursprünglich von Rot-Weiß Unterlübbe stammte, durchlief mehrere Jugendteams von GWD Minden und avancierte als pfeilschneller Edeltechniker zum absoluten Torjäger auf der Linksaußenposition. Nach dem Aufstieg der Schwartauer wurde er in der Saison 1993/94 als bisher einziger Spieler, der aus der Jugend von GWD stammte, Torschützenkönig in der Bundesliga. Dabei traf er 224 Mal ins Schwarze.

Die Schwartauer etablierten sich in der Bundesliga. Den Höhepunkt bildete das Jahr 2001, als der VfL durch einen 26:22-Finalsieg über die HSG Wetzlar DHB-Pokalsieger wurde. In jenem Jahr hatte auch GWD das Final Four in Hamburg erreicht, im Halbfinale aber gegen Wetzlar den Kürzeren gezogen. Bis 2002 bestand eine Spielgemeinschaft mit dem HSV Lübeck. Diese wurde gelöst, der HSV Lübeck übernahm die Lizenz und trat nach einem Standortwechsel als HSV Hamburg an, der fortan seine eigene, von großen Höhen und tiefen Abstürzen geprägte Ära begann. Die zweite Mannschaft des VfL Bad Schwartau wurde so zur Ersten. Unter Spielertrainer Thomas Knorr, seines Zeichens bislang einziger deutscher EM-Torschützenkönig und Vater von Juri Knorr, gelang 2008 der Aufstieg in der 2. Liga.

Im vergangenen halben Jahrzehnt belegten die Nordlichter in der 2. Liga Platzierungen zwischen neun und zwölf. Vor dieser Saison gab Geschäftsführer Daniel Pankofer aber die Losung aus, sich in den kommenden Jahren im oberen Drittel der 2. Bundesliga etablieren zu wollen. Ein Anfang ist mit dem perfekten Saisonstart gemacht. Der aktuell beste Torschütze des VfL ist Mittelmann Janik Schrader mit 20 Treffern, davon drei per Siebenmeter. Linksaußen Jan-Eric Speckmann, der einst seine Handballschuhe für GWD Minden, Eintracht Oberlübbe, Lit Handball und den TuS N-Lübbecke schnürte, folgt mit 18/5 Toren. Der dänische Halblinke Einar Nickelsen traf 14 Mal auf dem Feld. Rechtsaußen Finn Kretschmer wurde zwar 1994 in Lübeck geboren, verbrachte dann aber die ersten Jahre seiner Kindheit in Neesen, denn sein Vater, der Publikumsliebling Holger Kretschmer, spielte von 1995 bis 1998 bei GWD.

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