Gegnervorschau HSG Nordhorn-Lingen

Veröffentlichung: 14. Dezember 2023

Die HSG Nordhorn-Lingen spielt eine gute, solide Saison und belegt mit 18:14 Punkten den siebten Tabellenplatz. Ob es dafür reicht, um die Aufstiegsplätze mitzukämpfen, erscheint derzeit eher fraglich, da die aktuell besten Teams, die um die beiden begehrten Plätze kämpfen, die SG BBM Bietigheim, der 1. VfL Potsdam und der ASV Hamm-Westfalen, punktemäßig bereits zu weit enteilt scheinen. Gegen alle drei Topteams verlor die Mannschaft aus der Grafschaft Bentheim an der Grenze zu den Niederlanden. Gegen die schlechter platzierten Teams agiert die Mannschaft des tschechischen Trainers Daniel Kubes, der von 2004 bis 2006 beim TuS N-Lübbecke spielte, dafür umso souveräner.

Die HSG Nordhorn, der Namenszusatz Lingen besteht erst sein 2008, betrat die Bühne Profihandball im Jahr 1993 und spielte in der 2. Liga Nord auf Anhieb eine bedeutende Rolle. Die Nordhorner Halle Euregium stand für Bundesliga-reife Atmosphäre und war eine schwer einzunehmende Festung, das Team um Ramondas Valuckas und Dirk Rehme-Schlüter eine Bereicherung für die 2. Liga. Der umtriebige Manager Bernd Rigterink aber hatte mehr vor, holte Cracks wie Jochen Fraatz, Robert Andersson, Ola Lindgren, Glenn Solberg, Johan Petersson oder Karsten Kohlhaas und im Jahr 1999 glückte der Aufstieg.

Auch in der „Beletage“ starteten die Grafschafter direkt durch und spielten oben mit. Weitere Topspieler und Weltklasseleute wie Peter Genzel, Dragan Skrbic oder Holger Glandorf kamen zur HSG, schell war die HSG in der stärksten Liga der Welt angekommen. Bereits in der Saison 2001/2002 war die HSG in der Spitzengruppe der stärksten Liga der Welt, und hätte der THW Kiel am letzten Spieltag nicht mit einer Energieleistung nach Rückstand das Derby bei der SG Flensburg-Handewitt 26:24 gewonnen, hätte der Meister HSG Nordhorn geheißen. Ein Remis in der „Hölle Nord“ hätte dafür bereits gereicht.

Doch schon damals gab es laute Gerüchte, dass das Nordhorner Handball-Imperium finanziell möglicherweise auf Sand gebaut war. Doch es dauerte Jahre, bis das Konstrukt zusammenbrach. Im Jahr 2008 gewann die HSG noch den EHF-Pokal, doch nach dem Insolvenzantrag folgte 2009 der Zwangsabstieg in die zweite Liga. Kurz zuvor war bereits die nahe gelegene Stadt Lingen ins Boot geholt worden. Seit 2008 tritt die HSG als Nordhorn-Lingen an und bestreitet einen Teil ihrer Heimspiele in der EmslandArena, die mit 4.300 Zuschauern 200 mehr fasst als das Nordhorner Euregium.

Nach mehreren Jahren in der 2. Liga gelang dem Team in der Saison 2018/19 als Tabellenzweiter der Aufstieg in die Bundesliga. In der Saison 2019/20 wurde man mit nur vier gewonnen Punkten Letzter, doch in der Corona-Saison gab es kein Absteiger. In der Serie 2020/21 stieg Nordhorn-Lingen als Tabelle-18. von 20 Teams ab.

Der gebürtige Mindener Björn Buhrmester hütet bereits sein 2009 das Nordhorner Tor, auch Linksaußen Joscha Ritterbach hat eine GWD-Vergangenheit. GWD-Geschäftsführer Nils Torbrügge spielte von 2020 bis 2022 bei der HSG, ehe er seine aktive Laufbahn beendete und bei GWD Minden einstieg. Aktuell bester Schütze des Teams von Trainer Kubes ist Rückraum-Linkshänder Johannes Wasiliewski, der 79 Feldtore erzielte. Rechtsaußen Maximilian Lux traf 74 Mal ins Schwarze, davon 30 Mal von der Siebenmeterlinie, der wuchtige Kreisläufer Lukas Kalafut erzielte 60 Tore.

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