Gegnervorschau Dessau-Roßlauer HV

Veröffentlichung: 27. Mai 2025

Der Dessau-Roßlauer HV liegt mit 31:33 Punkten auf dem neunten Tabellenrang. Im vergangenen Sommer mochten sich Geschäftsführer Sebastian Glock und Trainer Uwe Jungandreas nicht auf ein Saisonziel festlegen. Das lag nicht nur an der Berg- und Talfahrt der vergangenen Jahre, sondern auch daran, dass in Linksaußen Jakub Hrstka (HC Zubri) und Rückraumshooter Timo Löser (HC Elbflorenz) zwei langjährige Stützen die Mannschaft vor der laufenden Runde verließen.

Bis zur Deutschen Wende wurde in Dessau unter dem Namen Betriebssportgemeinschaft des Zementabbaubetriebes Dessau, kurz BSG ZAB, Handball gespielt. Nach der Wiedervereinigung war das Zementwerk noch immer Teil des Namens des Vereins, der als Dessauer SV ZAB ins Rennen ging. Die Halle stand auf dem Gelände des Werkes, die Reisen dorthin wurden von Mindener Schlachtenbummlern und Reportern bestenfalls als „abenteuerlich“ beschrieben.

Im Jahr 2007 wurde im Zuge einer Gebietsreform aus den an der Elbe gelegenen Städten Dessau und Roßlau die Doppelstadt Dessau-Roßlau. Die Handballer nahmen diese Vereinigung bereits vorweg und gründeten ein Jahr zuvor den bis heute bestehenden Dessau-Roßlauer HV.

Nachdem die Dessauer 19 Jahre ununterbrochen in der 2. Bundesliga gespielt hatten, kam im Jahr 2011 der erste Einschnitt: Dessau-Roßlau verlor das Relegationsspiel gegen den aufstrebenden SC DHfK Leipzig und musste erstmals den Weg in die 3. Liga antreten.

In der Saison 2015/16 schafften die Sachsen-Anhaltiner den souveränen Aufstieg in die 2. Liga und auch dort mit Platz 10 den sicheren Klassenerhalt. Trainer war zum damaligen Zeitpunkt bereits Uwe Jungandreas. Im Jahr 2019 erwischte es den DRHV erneut. Da die Saison 2019/2020 virusbedingt abgebrochen wurde, gab es eine Quotenregelung, und über diese schafften Jungandreas & Co. den Wiedereinzug in die 2. Liga.

Die Saison 2022/23 avancierte zur erfolgreichsten der Vereinsgeschichte: Der Dessau-Roßlauer HV wurde hinter den Aufsteigern HBW Balingen-Weilstetten und ThSV Eisenach mit 54:22 Punkten Tabellendritter. Zudem warf das Team die meisten Tore der Liga. Im DHB-Pokal erreichte man das Achtelfinale und scheitert nur knapp am Erstligisten TSV Hannover-Burgdorf. In der Runde 2023/24 belegte Dessau-Roßlau Rang 13. Immerhin stellte man in Timo Löser den mit Abstand besten Feldtorschützen der Liga: 244 Mal schenkte der heute 25-Jährige ein.

Am Ende dieser Saison trennen sich die Wege des Dessau-Roßlauer HV und von Trainer Uwe Jungandreas nach elf Jahren: Der bisherige Co-Trainer und Jugendkoordinator Vanja Radic übernimmt das Ruder.

Das Highlight der laufenden Runde schaffte der DRHV am 26. Dezember mit einem 31:30-Sieg beim mittlerweile feststehenden Meister Bergischer HC. Bester Torschütze der Mannschaft ist der Rückraum-Linke Yannick Danneberg, der 139 Treffer erzielte, davon 31 von der Siebenmeterlinie. Mittelmann Vincent Bülow traf 116/51 Mal, Rechtsaußen Yannick-Marcos Pust war 108/4-mal erfolgreich. Das Hinspiel war eine relativ klare Angelegenheit für GWD: 35:28 gewann die Mannschaft von Trainer Aaron Ziercke in der Anhalt-Arena.

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