Gegnervorschau 1. VfL Potsdam

Veröffentlichung: 20. Dezember 2023

Der 1. VfL Potsdam wurde erst im Zuge der Deutschen Wende im Jahr 1990 gegründet, war aber bereits zwei Jahre später Handball-Landesstützpunk von Brandenburg, dessen Hauptstadt Potsdam auch ist. Im Jahr 2009 gelang erstmals der Sprung in die 2. Liga, und in den Saisons 2010/11 und 2011/12, letztere war die erste Serie einer eingleisigen 2. Liga, war der 1. VfL bereits vier Mal Gegner von GWD Minden. Kurz darauf ging es jedoch wieder bergab mit den Brandenburgern, die massive finanzielle Probleme plagten und die zunächst für mehrere Jahre wieder in der 3. Liga verschwanden.

Bereits seit jener Zeit bestand eine Zusammenarbeit mit den Füchsen aus dem benachbarten Berlin, die zunächst aber eher lockerer Natur war und sich hauptsächlich auf die Jugendarbeit beschränkte. Im Jahr 2020 wurde diese Kooperation stark intensiviert. Füchse-Manager Bob Hanning nahm sich der Sache persönlich an und machte den 1. VfL Potsdam zu einer Art „Farmteam“, wie es in den nordamerikanischen Profiliga im American Football, Basketball oder Eishockey Usus ist. Hanning, eine der schillerndsten Figuren der deutschen Handballszene, hatte die sportliche Leitung seines Lebenswerks Füchse Berlin bereits in die Hände des nicht weniger schillernden Stefan Kretzschmar gegeben und übernahm 2021 das Traineramt beim 1. VfL.

Hanning verpflichtete im vergangenen Jahr Frank von Behren als Geschäftsführer. Von Behren ist bis heute Rekord-Nationalspieler von GWD Minden und wirkte hier von 2017 bis 2021 als Geschäftsführer Sport. Gemeinsam führten Hanning und von Behren den Aufsteiger in der abgelaufenen Saison 2022/23 auf einen mehr als beachtlichen siebten Platz. Doch wer Hanning kennt, weiß, dass ein solcher siebter Tabellenplatz bei ihm noch lange nicht das Ende der Fahnenstange darstellt: Derzeit ist der 1. VfL Tabellenzweiter der 2. Liga, mit 28:6 Zählern punktgleich mit Spitzenreiter SG BBM Bietigheim.

In diesem Jahr wurden die Junioren des Deutschen Handballbundes Weltmeister, und die Mannschaft, in der auch GWD-Linksaußen Florian Kranzmann und der neu verpflichtete Mittelmann Niclas Heitkamp wichtige Rollen einnahmen, war stark von Spielern der Gemeinschaft Berlin/Potsdam geprägt. Zu den Akteuren, die im Finale von Berlin Ungarn bezwang, zählten Torwart Lasse Ludwig, Mittelmann Moritz Sauter und der Rückraum-Rechte Max Beneke (alle Potsdam) sowie Linksaußen Tim Freihöfer und Rückraum-Linkshänder Nils Lichtlein (beide Berlin). Letzterer ist der Neffe des ehemaligen GWD-Torwarts Carsten Lichtlein.

Bester Torschütze bei den Füchsen ist aktuell Max Beneke, der mit 137 Treffern, davon 47 von der Siebenmeterlinie, auch die Torschützenliste der 2. Liga klar anführt. Bei den Feldtorschützen ist Beneke ligaweit Dritter. Moritz Sauter erzielte bislang 75 Tore, alle aus dem Feld, Rechtsaußen Cyrill Akakpo traf 48 Mal.

 

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