Veröffentlichung: 10. Oktober 2024
Ulf Schefvert kann es nicht lassen: Der 67-Jährige hat das Rentenalter bereits erreicht, aber er lehrt immer noch Handball. In seiner schwedischen Wahlheimat Kristianstad bringt er Schülerinnen und Schülern an einem Gymnasium die Sportart bei, die sein Leben geprägt hat und bis heute prägt. Der sympathische Schwede hat GWD Minden von 2010 bis 2013 trainiert und verfolgt den Verein noch immer sehr genau.
Geboren wurde Ulf Schefvert in der mittelschwedischen Stadt Sandviken, in der er auch seine ersten handballerischen Gehversuche machte. Seine Glanzzeit als Spieler, hatte er beim HK Drott in Halmstad, mit dem er vier Mal schwedischer Meister wurde. Beim HK Drott begann er auch seine Trainerkarriere, die eine internationale werden sollte. 1993 übernahm er die Nationalmannschaft Dänemarks, allerdings mit eher mäßigem Erfolg. Besser lief es mit den dänischen Junioren, mit denen er Welt- und Europameister wurde.
Seine bemerkenswerteste Trainerstation hatte er von 2001 bis 2005 als Nationaltrainer Griechenlands. Er übernahm ein reines Amateurteam mit dem Ziel, bei Olympia in Athen 2004 eine gute Rolle zu spielen. Ulf Schefvert schaffte das Kunststück, mit den Griechen den sechsten Platz zu belegen und wiederholte das Ergebnis ein Jahr später bei der Weltmeisterschaft. Sämtliche Griechen, die daraufhin in die Bundesliga stürmten, wie Alexandros Alvanos, Savas Karipidis oder Alexandros Vasilakis, wurden von Ulf ausgebildet. Danach war er vier Jahre lang Trainer der schwedischen Frauen-Nationalmannschaft. Dann folgten drei Jahre beim dänischen Erstligisten GOG Gudme, der aber in finanziellen Problemen steckte. Anfang 2010 wurde beim akut abstiegsgefährdeten Bundesligisten GWD Minden Trainer Richard Ratka beurlaubt und ein Agent fragte Ulf, ob er Interesse habe: „Minden gefiel mir auf Anhieb. Die Stadt ist nicht zu groß und nicht zu klein und für Handball perfekt. Nachdem ich eine Woche lang das Training geleitet habe, gewannen wird das Derby gegen den TuS N-Lübbecke. Der Abstieg war aber nicht mehr zu verhindern, denn wir hatten mehr verletzte als gesunde Spieler.“ In den Derbys sollte Ulf Schefvert eine makellose Blianz behalten.
In der 2. Liga wartete GWD mit dem spektakulären Transfer des schwedischen Nationalspielers Dalibor Doder auf. Dazu sagt Ulf Schefvert: „Es wurde damals immer gesagt, dass ich den geholt habe, das stimmt so aber nicht. Tatsache ist aber, dass wir Kontakt hatten und ich wusste, dass er bei Ademar Leon nicht glücklich war. Den Transfer hat Hotti Bredemeier dann eingestielt.“ Mit dem geplanten Wiederaufstieg wurde es dennoch nichts: „Ich kann mich noch genau daran erinnern, dass wir das Relegations-Hinspiel beim TV Hüttenberg völlig in den Sand gesetzt haben. Im Rückspiel hätten wir es fast noch aufgeholt“, blickt Ulf zurück. Ein Jahr später klappte der Aufstieg.
Ulf Schefvert wohnte in Minden zunächst am Priggenhagen in der Innenstadt: „Das war eine sehr schöne stilvolle Wohnung mit Wendeltreppe. Dann sind wir näher an die Kampa-Halle gezogen, das war aber nicht so toll. Auf der dritten Station in Porta Westfalica haben meine Frau und ich uns dann wieder sehr wohl gefühlt.“ Im März 2013 endete seine Zeit als Trainer bei GWD. Zum Abschied sagte er: „Egal, wo ich bin, ich werde immer darauf achten, wie es GWD geht, denn dieser Verein hat ein Herz.“
Das hat er beibehalten. Zwar sah er GWD zu Bundesligazeiten häufiger als es in der 2. Liga der Fall ist, denn sein Sohn Olle Forsell Schefvert spielt bei den Rhein-Neckar Löwen, aber: „GWD ist in meinem Herzen geblieben. Ein super Verein. Hotti Bredemeier war der beste Manager, den ich in meiner gesamten Karriere hatte. Auch der Start in diese Serie ist gelungen. Beim Bergischen HC kann man verlieren, zumal mit einem Tor. Aber es geht hoffentlich wieder in die richtige Richtung.“
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