Veröffentlichung: 08. Juni 2023
Nachdem in der vergangenen Woche der Abstieg aus der LIQUI MOLY HBL amtlich wurde, kassierte GWD Minden im Derby bei der TSV Hannover-Burgdorf eine echte Klatsche. Nach Spielende stand in der ZAG Arena eine deutliche 32:19 (15:9)-Niederlage zu Buche. Damit bleibt das Team von Frank Carstens das neunte Spiel in Folge ohne Sieg.
In einer zähen Anfangsphase fiel beiden Teams vorne noch nicht viel ein. So dauerte es bis zur fünften Minute ehe Amine Darmoul das erste Mindener Tor der Partie aus dem Positionsangriff zum 2:1 erzielte. Das erste Highlight lieferten Malte Semisch und Florian Kranzmann, als der Mindener Torwart nach einer Parade seinen Mitspieler mit einem langen Ball bediente und dieser per Kempa-Trick zur ersten Mindener Führung zum 3:4 vollendete. Beide Teams präsentierten sich in der Folge in der Offensive zu ungenau, das Spiel war geprägt von individuellen Fehlern sowie zwei starken Torhütern. Nach einer zwischenzeitlichen Zwei-Tore-Führung gerieten die Grün-Weißen in der 18. Minute beim 7:6 erneut in Rückstand, woraufhin Frank Carstens mit einer Auszeit reagierte, um seine Jungs neu einzustellen, aber auch für die bislang ordentliche Leistung zu loben. Danach ließ die Abwehrleistung der Dankerser allerdings nach und vorne fanden die Grün-Weißen immer wieder ihren Meister in TSV-Keeper Domenico Ebner. So setzte sich Hannover-Burgdorf beim 13:9 das erste Mal ab (27.). Bis zur Halbzeit schraubten die Recken das Ergebnis noch auf 15:9 hoch.
Die zweite Halbzeit begann wie der erste Durchgang – viele Fehler, wenig Tore und zwei starke Torhüter. Die Hannoveraner, für die es im Saisonendspurt noch um die Qualifikation für die EHF European League geht, verteidigten in der Folge den Sechs-Tore-Vorsprung. Den Mindenern fehlten in der Offensive weiterhin die Idee und die Abschlussqualität und in der Deckung machten es die Dankerser den Recken nun viel zu einfach. So wuchs der Vorsprung immer weiter an. Nach zwei einfachen Ballverlusten und Hannoveraner Tempogegenstößen führten die Gastgeber beim 23:13 schließlich mit zehn Toren, sodass Frank Carstens mit einer Auszeit reagierte. Der Effekt blieb allerdings aus, die Mindener verloren nun in der Offensive Ball um Ball und die Recken taten etwas für ihr Torverhältnis, das im Kampf um das europäische Ticket noch entscheidend werden könnte. Nach 50 Minuten stand schließlich ein 29:14 auf der Anzeigetafel. Einzige GWD-Lichtblicke in dieser Phase waren die eingewechselten Magnus Holpert, der vorne viel probierte, und Torhüter Yahav Shamir. Nach der Schlusssirene stand eine 13 Tore-Niederlage zu Buche, die bei einer konsequenteren Hannoveraner Chancenauswertung noch höher hätte ausfallen können.
Für die Dankerser Jungs geht es am Sonntag direkt weiter: Dann empfangen die Grün-Weißen den VfL Gummersbach in der Kreissporthalle Lübbecke. Anwurf zur letzten Partie der Saison ist um 15:30 Uhr.
Stimmen zum Spiel:
Frank Carstens: „Wir kommen gut rein, wir zeigen auch eine gewisse Spielfreude und auch einen gewissen Mut, vor allem in der Deckung holen wir viele Bälle. Malte hält überragend in der ersten Halbzeit. Nur schade, dass wir kein besseres Ergebnis haben, weil wir vorne unsere Möglichkeiten einfach nicht nutzen. Leider war das das Problem in der ersten Halbzeit, ganz viele blöde technische Fehler. Das hat sich über das ganze Spiel durchgezogen, aber wir haben halt die Deckungsleistung nicht halten können. Was dann in der zweiten Halbzeit passiert, ist wirklich peinlich. In meinen Augen ist es das peinlichste, was mir in meiner Handballzeit bisher passiert ist. Was wir da abgeliefert haben, war eine Katastrophe.“
Christian Prokop: „Ab der 20. Minute bis zum Ende bin ich sehr zufrieden, weil wir eine richtig geile Deckung stellen mit einem überragenden Domenico Ebner und Dario Quenstedt, der am Ende noch ein paar Bälle hält. Dann spielt es sich natürlich klarer. Mich freut, dass die Mannschaft bis zum Ende durchgezogen hat, auch wenn wir ein paar Chancen noch weglassen.“
Torschützen GWD: Florian Kranzmann (5), Sveinn Johannsson (3), Mathias Bitsch (3), Philipp Ahouansou (2), Amine Darmoul (2), Besard Hakaj (1), Max Staar (1), Magnus Holpert (1), Tomas Urban (1).
Im Tor: Malte Semisch (7 Paraden), Yahav Shamir (3 Paraden)
Torschützen TSV: Uladzislau Kulesh (6), Veit Mävers (5), Branko Vujovic (5), Justus Fischer (4), Maximilian Gerbl (3/1), Marius Steinhauser (2), Hannes Feise (2), Marian Michalczik (2), Evgeni Pevnov (1), Justus Wollny (1), Martin Hanne (1).
Im Tor: Domenico Ebner (15 Paraden), Dario Quenstedt (2 Paraden)
Zeitstrafen: Janke, Pehlivan, Ahouansou – Steinhauser, Hanne
Spielfilm: 2:1 (5.), 3:4 (10.), 5:6 (15.), 8:7 (20.), 12:9 (25.), 15:9 (30.), 16:10 (35.), 19:12 (40.), 24:13 (45.), 28:14 (50.), 30:17 (55.), 32:19 (60.)
Schiedsrichter: David Hannes / Christian Hannes
Zuschauer: 6.531
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