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GWD Minden unterliegt im Kellerduell beim TVB Stuttgart mit 23:27 (11:11) und verpasst damit die Möglichkeit, die Abstiegszone zu verlassen. In einem kampfbetonten Spiel unterbrach die agile TVB-Defensive früh das Tempospiel der Grün-Weißen. Isoliert in Einzelaktionen fehlte den Gästen im zweiten Durchgang die nötige Abschlusssicherheit, um die Kehrtwende einzuleiten.
Beide Teams starteten das Kellerduell mit Schwierigkeiten im Positionsangriff. Technische Fehler und Unkonzentriertheiten im Passspiel sorgten auf beiden Seiten für schnelle Ballverluste. Der TVB konnte aber zunehmend besser mit diesen Problemen umgehen. Geduldig bauten die Gastgeber ihre Offensiv-Formationen auf und versuchten insbesondere über die Spielfeldmitte die Abwehr der Grün-Weißen zu überwinden. Der aus Max Janke und Timo Stoyke zusammengesetzte Mitteblock koordinierte sich allerdings sehr gut und unterbrach häufiger das Aufbauspiel der Schwaben. Die Hausherren kamen folglich über die Außenbahnen zu größeren Räumen und konnten dadurch die zwischenzeitliche 3:5-Führung erzielen (15. Spielminute). Dennoch waren die Ostwestfalen keineswegs aus dem Spiel. Ihr gewohnt temporeiches Umschaltverhalten konnte dank der wachsamen Deckungsleistung und den sich mehrenden Steals in die Tat umgesetzt werden. Die Begegnung wurde dadurch insgesamt schneller und laufintensiver. Dies machte sich auch in der Deckungsleistung beider Teams bemerkbar. Gegen die zweikampfstarken Stuttgarter hatte die Carstens-Sieben zunehmend das Nachsehen und konnte finale Pässe an den Kreis nicht mehr endgültig verhindern. Dennoch konnten die Gastgeber ihre zwischenzeitliche Drei-Tore-Führung nicht ausbauen, was vor allem an Malte Semisch lag, der zum Ende des ersten Durchgangs wieder Sicherheit auf die Platte brachte. Angetrieben von Philipp Ahouansou erzielte GWD Minden kurz vor der Pause den 11:11-Ausgleichstreffer und ging damit auf Augenhöhe in die Kabine.
Nach Anpfiff des zweiten Durchgangs gehörte das Momentum der Schweikradt-Sieben, die offensiv durch ihre zielsicheren Außenspieler erfolgreich war. Die Grün-Weißen konnten vorerst nicht an ihre defensiven Glanzmomente aus dem ersten Durchgang anknüpfen. Dennoch war das Kämpferherz der Ostwestfalen zu spüren. Kein Zweikampf wurde ohne die nötige Aggressivität geführt und kaum ein Ball wurde den Schwaben ohne vorherige Verhandlung bei den Unparteiischen überlassen. Besonders Timo Stoyke stellte für TVB-Spielmacher Egon Hanusz eine Herausforderung dar. Früh stellte der Mindener Youngster die Laufwege des Mittelmanns zu und unterbrach damit entscheidend das Passspiel der Gastgeber. Auf der Gegenseite übernahm Amine Darmoul die Verantwortung, suchte gezielt die Zweikämpfe auf der Mitte und setzte mit seinen insgesamt acht Treffern immer wieder Akzente im Mindener Angriffsspiel. Für die ersatzgeschwächten Ostwestfalen wurde es aber zunehmend schwerer, sich gegen die robuste TVB-Defensive zu behaupten. Klare Torchancen wurden seltener. Hinzu kam, dass die Mannschaft aus Bittenfeld selbst effektiver beim Torabschluss wurde und die Grün-Weißen, die zwischenzeitlich in doppelter Unterzahl aufliefen, mit 17:21 (46. Spielminute) deutlicher ins Hintertreffen gerieten. Zur Chrunch-Time legte Frank Carstens noch einmal alles in die Waagschale, brachte im Angriff den siebenten Feldspieler und stellte die Dankerser Abwehr auf einer offensivere Formation um. Die Ostwestfalen waren dadurch wieder erfolgreicher und kamen zu mehr Ballgewinnen, die allerdings nur selten den Weg hinter TVB-Schlussmann Silvio Heinevetter fanden. Dadurch blieb die erhoffte Aufholjagd aus und die Schlusssirene besiegelte die 23:27-Auswärtsniederlage der Grün-Weißen.
Am kommenden Samstag, den 10.12.22 empfängt GWD Minden um 18.00 Uhr den SC DHfK Leipzig in der KAMPA-Halle.
Stimmen zum Spiel:
Mats Korte: „Wir haben diese Saison so viele schwere Verletzungen im Team, die wir irgendwann nicht mehr kompensieren können. Als heute Luka und zwischenzeitlich Amine auch vom Feld mussten, fehlten uns in der entscheiden Phase die nötigen Körner, um dies kompensieren zu können. Wir mussten uns heute im Angriff viel erkämpfen, haben uns aber mehr zu Einzelaktionen hinreisen lassen und uns unklare Würfe genommen. Das hat es Stuttgart sehr einfach gemacht. Wir haben heute eine riesige Chance vertan, die Abstiegszone zu verlassen. Jetzt werden wir uns wieder sammeln und gegen Leipzig um alles kämpfen.“
Silvio Heinevetter: „Wenn Platz 15 gegen Platz 17 spielt, hat man nicht unbedingt mit einem Handball-Leckerbissen zu rechnen, aber mit einem großen Kampf um die Punkte. Minden kennt diese Situation besser als wir und habt sich heute nicht aus der Ruhe bringen lassen. In Summe war aber unsere Abwehrleistung ausschlaggebend. Wir haben viele Zweikämpfe geführt und für uns entschieden, wodurch wir diese Punkte in Stuttgart behalten konnten. “
Torschützen GWD: Amine Darmoul (8), Philipp Ahouansou (6), Mats Korte (3), Tomás Urban (3), Maximilian Janke (1), Timo Stoyke (1), Paul Hein (1).
Im Tor: Malte Semisch (mit 10 Paraden), Yahav Shamir (mit 1 Parade).
Torschützen TVB: Egon Hanusz (5), Daniel Fernandez Jimenez (4), Jerome Müller (4), Jorge Serrano Villalobos (3), Patrick Zieker (3), Adam Lönn (2), Max Häfner (1), Samuel Röthlisberger (1), Lukas Süsser (1), Fynn-Luca Nicolaus (1), Sascha Pfattheicher (1), Ivan Sliskovic (1).
Im Tor: Silvio Heinevetter (mit 12 Paraden, davon 1 Siebenmeter), Miljan Vujovic.
Zeitstrafen: Korte (5.), Janke (14., 45.), Ahouansou (44.)
Spielfilm: 2:1 (5.), 3:2 (10.), 5:3 (15.), 7:7 (20.), 10:8 (25.), 11:11 (30.), 15:12 (35.), 17:16 (40.), 20:17 (45.), 23:19 (50.), 24:20 (55.), 27:23 (60.).
Schiedsrichter: Julian Köppl & Denis Regner
Zuschauer: 3818
© GWD Minden – vog / Foto: Jens Körner
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