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Der HSV hat vor dieser Saison für reichlich Diskussionen in Handball-Deutschland gesorgt. Nachdem sich Mäzen Andreas Rudolf aus dem Handball zurückziehen wollte, fehlten dem Klub finanzielle Mittel und die DKB Handball-Bundesliga erteilte den Hamburgern keine Lizenz für die Saison 2014/2015. Doch so leicht gaben die Hanseaten nicht auf, Herr Rudolf ließ sich zu einer erneuten Finanzspritze überreden, der Verein zog vor Gericht und erhielt die Lizenz. Dadurch war das Chaos perfekt, denn die HBL hatte dem sportlichen Absteiger Balingen zuvor schon eine Zulassung für die erste Liga erteilt und somit starten nun 19 Mannschaften in der DKB Handball-Bundesliga.
Die späte Aufnahme des HSV in den Spielplan hat nicht nur die gesamte Liga vor eine enorme organisatorische Herausforderung gestellt, auch die Hanseaten hatten so ihre Probleme damit. Der Saisonstart war komplett verkorkst, nach zwei Remis folgten vier Niederlagen und so fand man sich schnell auf einem Abstiegsplatz wieder. Zwar musste man aufgrund der finanziellen Einschnitte viele Leistungsträger zu anderen Vereinen ziehen lassen, doch der HSV besitzt immer noch eine starke erste Sieben. Die bekanntesten Gesichter sind dabei sicherlich Torhüter „Jogi“ Bitter und Pascal Hens, die 2007 mit der deutschen Nationalmannschaft den Weltmeistertitel im eigenen Land holten. Der Knoten platzte dann ausgerechnet beim GWD-Nachbarn in Lübbecke, auf den 34:26-Sieg in der Merkur-Arena folgten fünf weitere Erfolge und erst in Göppingen verlor die Mannschaft von Trainer Christian Gaudin wieder eine Partie. Am vergangenen Wochenende konnte man einen verdienten Sieg gegen die Füchse aus Berlin feiern und am bezwang am Mittwoch im EHF Cup Kristianstad trotz eines Sechs-Tore-Rückstandes zur Pause. Dementsprechend schwer schätzte auch GWD-Manager Horst Bredemeier das Spiel ein: „Wir stecken im Abstiegskampf, hatten uns aber was anderes vorgenommen. Daher sind wir sicherlich nicht Favorit gegen Hamburg. Wenn wir eine Chance haben wollen, dann muss auf der Platte alles stimmen.“
Die Hoffnungen an der Weser machen sich dabei an einem Neuzugang fest. Unter der Woche wurde der erfahrene Abwehrmann Magnus Jernemyr verpflichtet und damit auf die Verletzung von Marco Oneto reagiert. „Im Training herrscht eine sehr gute Stimmung. Die Spieler zeigen sich sehr kämpferisch und Magnus bringt ganz viel Optimismus mit“, zeigt sich Mindens Trainer Goran Perkovac zufrieden mit den ersten Auftritten seines neuen Abwehrrecken. „Er ist eine Bereicherung für uns, die jungen Spieler können stark von seiner Erfahrung profitieren.“ Ob Jernemyr für Sonntag schon spielberechtigt ist, entscheidet sich erst kurzfristig. Insgesamt scheint die Stimmung im Dankerser Team trotz der angespannten Situation gut zu sein. Bis auf Marco Oneto, Nenad Bilbija und Sören Südmeier sind alle Spieler fit und somit kann gut trainiert werden. „Wir können im Training endlich mal sechs gegen sechs spielen. Wir hatten diese Woche alle viel Freude“ erzählt Perkovac, der auch erklärt, dass der HSV eine schlagbare Mannschaft sei. Sie hätten einen sehr guten Torwart und spielten mit hohem Tempo, aber wenn sein Team das in den Griff bekomme, dann habe es eine Chance auf zwei Punkte.
Anwurf der Partie ist am Samstag um 18 Uhr und das Team freut sich auf zahlreiche und lautstarke Unterstützung des Mindener Publikums. Schiedsrichter sind Philipp Dinges und Daniel Kirsch.
© GWD Minden – kel
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