GWD vor „Spielen der Wahrheit“
Bundesliga | 13. Nov 2014

Seit dem ersten Auswärtsspiel in Lübbecke warten die Dankerser Handballer vergeblich auf einen Erfolg in fremder Halle. Man verlor bei den Abstiegskandidaten aus Balingen und Bietigheim, zeigte aber wiederum in Göppingen eine starke Leistung und unterlag nur knapp mit einem Tor. Am Sonntag gibt es die nächste Möglichkeit, zwei Punkte aus der Fremde mitzubringen: in der SWISS-Life Hall trifft man auf die TSV Hannover-Burgdorf. Die „Recken“ durften erstmals im Jahr 2009 die Erstligazugehörigkeit feiern und haben sich seitdem zu einem etablierten Bundesligaverein entwickelt.

Auch in der laufenden Spielzeit stehen die Niedersachsen mit dem achten Tabellenplatz in der Liga gut da und haben dabei ein ausgeglichenes Punktekonto aufzuweisen. Besonders das letzte Spiel gegen den VFL Gummersbach kann den „Recken“ Selbstbewusstsein geben. In der Schwalbe Arena lag die Mannschaft von Christopher Nordmeyer zweieinhalb Minuten vor Schluss mit drei Toren hinten und schaffte es dann noch in letzter Sekunde den Ausgleich zu erzielen. Weitere gute Ergebnisse erzielten die Hannoveraner gegen den HSV (23:23), Göppingen (29:29) und die Füchse Berlin (29:28). „Ich war überrascht, dass sie anfangs so weit unten standen. Hannover ist eine Top-Mannschaft, die auf jeder Position zwei Mal sehr gut besetzt ist“ erklärt GWD-Trainer Goran Perkovac. Allerdings scheint man die guten Leistungen noch nicht konstant abrufen zu können, was den Mindener Mut machen dürfte. Gegen die abstiegsgefährdeten Teams aus Friesenheim und Erlangen setzte es nämlich zwei Niederlagen.

Vor der Saison konnten die Handballer aus der niedersächsischen Landeshauptstadt einige gute Neuzugänge vermelden. Zum einen wechselte der deutsche Nationalspieler Sven-Sören Christophersen an die Leine und zum anderen haben sie einen jungen Isländer namens Olafur Gudmundsson verpflichtet. Der Mittelmann fällt allerdings für die Partie gegen Minden mit einem Muskelfaserriss aus. Ebenfalls nicht dabei ist Mait Patrail. Auf den Rückraum-Linken müssen die Niedersachsen nach einer Schulter-OP im September für mindestens vier Monate verzichten.

Wenn man in Minden „nur“ zwei Verletzte zu verschmerzen hätte, wäre die Stimmung sicherlich besser. Das Verletzungspech verfolgt die Domstädter schon die ganze Saison. Im letzten Heimspiel musste man auf Sören Südmeier, Nenad Bilbija, Christoph Steinert und Miladin Kozlina verzichten. Zudem verletze sich nach nur fünf Minuten Marco Oneto schwer am Knie und fällt nun für den Rest des Jahres aus. So kam die Neun-Tore-Niederlage gegen die SG Flensburg-Handewitt wenig überraschend. Zu allem Übel kursierte unter der Woche ein Virus in der Mannschaft, sodass einige Spieler nicht am Training teilnehmen konnten. Um die Verletzung von Marco Oneto kompensieren zu können, sucht das Mindener Management um Horst Bredemeier derzeit Ersatz auf dem Transfermarkt, was sich aber als schwierig erweist: „Spieler aus dem Ausland sind nicht bereit, für acht Wochen nach Minden zu kommen. Dennoch führen wir viele Gespräche und wollen keinen Schnellschuss machen“.

Für das Spiel am Sonntag kehren Miladin Kozlina und Christoph Steinert in das Team zurück. Steinert hat seine OP am Meniskus gut überstanden und auch Kozlina hat die Leisten- und Wadenprobleme überwunden. Gerade der Slovene könnte mit seiner Physis wieder für mehr Stabilität in der Deckung sorgen und auch für einige leichte Tore aus dem Rückraum gut sein. „Steini und Miladin haben schon wieder sehr gut trainiert. Insgesamt ist zu sehen, dass die Spieler nach dem Debakel in Lemgo sehr gut und engagiert arbeiten“ so Bredemeier am Donnerstag und Goran Perkovac ergänzt: „Die Mannschaft ist nach dem Katastrophenspiel zusammengerückt und ist mit viel Moral bei der Sache.“

Vor dem Hintergrund, in der Hinrunde 14 Punkte sammeln zu wollen, betitelt Perkovac die kommenden Partien als „Spiele der Wahrheit“. „Die Aufgabe in Hannover ist sicherlich nicht unlösbar. Da haben wir durchaus eine Chance“, lautete die optimistische Prognose des Kroaten.

©  GWD Minden – kel

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