GWD und die verflixten 17 Minuten
Bundesliga Saison 19/20 Spielberichte | 04. Mrz 2020

17 torlose Minuten nach der Pause haben GWD Minden um alle Chancen im Spiel gegen den Tabellenführer aus Kiel gebracht. Die Grün-Weißen verspielten in dieser Phase ihre knappe Halbzeitführung und unterlagen am Ende mit 26:29 (17:16).

Wow! Dem Tabellenführer aus Kiel blies in der Kreissporthalle erst einmal eine ordentliche westfälische Brise ins Gesicht. Das 1:0 durch Joscha Ritterbach war Auftakt eines selbstbewussten und couragierten Auftritts der Gastgeber aus Minden. Gegen einige seiner skandinavischen Landsleute erwischte vor allem Torhüter Espen Christensen einen guten Start in die Partie. Seine Vorderleute waren oft über die rechte Seite mit Max Staar und Christoffer Rambo erfolgreich. Der THW Kiel tat sich sichtlich schwer, suchte in seinen Angriffen lange nach Lösungen und zeigte Nerven. Zum Sinnbild der THW-Gemütslage wurde Henrik Pekeler, für den die Partie bereits nach 15 Minuten beendet war. Der Abwehrchef hatte bereits früh eine Zeitstrafe kassiert und behielt nach der zweiten Hinausstellung seine Nerven nicht unter Kontrolle. Der folgende Wutausbruch bescherte ihm die Rote Karte. Ohne Pekeler blieb dem THW zunächst die Verfolgerrolle. Den Gästen gelang zwar immer wieder der Ausgleich, zwischen dem 15:12 (25.) und 17:14 (29.) lag GWD Minden aber deutlich vorn. Domagoj Duvnjak und Rune Dahmke sorgten noch vor der Pause für den Anschluss.

Als Joscha Ritterbach nach dem Wechsel zum 18:16 für sein Team traf, ahnte noch niemand, dass dies für lange Zeit der letzte Treffer der Grün-Weißen bleiben sollte. Die Gastgeber standen in der Abwehr weiterhin gut, konnten aber vorne die Konzentration nicht mehr aufrechterhalten. Es schlichen sich mehr und mehr Fehler in das Mindener Angriffsspiel ein und diese nutzten die Kieler zu ihrer ersten Führung nach knapp 40 Minuten (19:18). Die Partie stand am Scheidepunkt. Das sah auch Frank Carstens so und rief seine Mannschaft zur Auszeit, aber der THW bekam nun Oberwasser. Keeper Niklas Landin zeigte ein ums andere Mal seine Klasse und war immer häufiger Endstation der Mindener Angriffsbemühungen. Malte Semisch kam auf der anderen Seite für Espen Christensen ins Tor, doch das Problem lag nicht auf der Abwehrseite. In der Kreissporthalle trafen nur noch die Zebras, bei denen sich die Umstellung auf eine offensive Deckungsvariante nun bezahlt machte. Unter den Mindener Anhängern, die 17 torlose Minuten ihrer Mannschaft mitansehen mussten, machte sich Ernüchterung breit. Joscha Ritterbach und Marian Michalczik brachen den Bann und brachten die Ostwestfalen wieder auf 20:24 (50.) heran. Das GWD-Team zeigte Moral und fing sich wieder. Um den THW noch einmal ins Wanken zu bringen war es aber längst zu spät. Am Ende konnte der Tabellenführer einen 29:26-Erfolg feiern.

Stimmen zum Spiel:
Frank Carstens:
„Der THW hat den Kampf hier wirklich angenommen. Wir haben in der ersten Halbzeit defensiv das Beste abgeliefert, was wir können. Es war alles sehr eng von der Energie und der Power her. Da hat Kiel einfach besser nachladen können. Als wir dann gemerkt haben, dass es schwer wird, haben sich auch die Fehler im Angriff gehäuft.“

Frank von Behren: „Wir können stolz darauf sein, was unsere Mannschaft vor der Pause geboten hat. Nach dem Wechsel hat der THW uns dann klar die Grenzen aufgezeigt. Natürlich war die Phase von 1:8 dann der Stimmungskiller. Für uns ist es entscheidend, jetzt am Samstag in Balingen zu punkten, wo es sicherlich den nächsten Fight geben wird.“

Filip Jicha: „Ich bin froh, dass wir dieses intensive Spiel gewonnen haben. Die Mindener haben sehr gut in der Abwehr gearbeitet und sind mit viel Emotionen ins Spiel gegangen. Wir hatten vor der Pause viele Stockfehler in unseren Angriffen und haben dem Gegner viel angeboten. Dann hatten wir das Glück, dass Minden vorne die Kräfte ausgegangen sind und wir ihre Angriffe besser unterbinden konnten. Meine Jungs haben alles reingehauen. In der Bundesliga gibt es aktuell wenig Raum zwischen dem Ersten und dem Fünfzehnten.“

Torschützen GWD: Joscha Ritterbach (7), Christoffer Rambo (7), Magnus Gullerud (5), Max Staar (4), Marian Michalczik (2), Juri Knorr (1).
Im Tor: Espen Christensen (1.-46. mit 9 Paraden), Malte Semisch (46.-60. mit 2 Paraden).

Torschützen THW: Niclas Ekberg (7/7), Rune Dahmke (5), Miha Zarabeck (5), Domagoj Duvnjak (3), Steffen Weinhold (3), Nikola Bilyk (2), Harald Reinkind (2), Patrick Wienczek (2).
Im Tor: Niklas Landin (1.-60. mit 11 Paraden).

Zeitstrafen: Ritterbach (30.), Padshyvalau (38.), Reißky (53.) – Pekeler (9., 15.).
Rote Karte: Henrik Pekeler (15. nach 3 Zeitstrafen)

Spielfilm: 4:3 (5.), 6:5 (10.), 9:7 (15.), 10:10 (20.), 15:12 (25.) 17:16 (30.), 18:16 (35.), 18:20 (40.), 18:22 (45.), 20:24 (50.), 22:27 (55.), 26:29 (60.).

Schiedsrichter: Suresh und Ramesh Thiyagarajah
Zuschauer: 2.657

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