Eine Halbzeit zum Vergessen
Bundesliga Spielberichte Saison 17/18 | 22. Mrz 2018

Indiskutabel in der ersten, akzeptabel in der zweiten Halbzeit war die Leistung von GWD Minden in der Hauptstadt. Bei den Füchsen Berlin unterlag der Handball-Bundesligist mit 31:40 (15:23) und offenbarte dabei in den ersten 30 Minuten eklatante Schwächen in der Abwehr. „So gewinnt man kein Bundesligaspiel“, sagte ein enttäuschter Trainer Frank Carstens im Anschluss.

Als die Spieluhr in der Max-Schmeling Halle ein 23:15 anzeigte, war dies keineswegs der End- sondern lediglich der Pausenstand. Eine desolate Defensivleistung des GWD-Teams ermöglichte den Füchsen vor dem Wechsel ein Torfestival der allerbesten Art. Dabei ging es gut los: „Mats machts!“, hieß die Devise in den ersten Minuten der Partie. Zur 4:2-Führung der Ostwestfalen steuerte das Eigengewächs zwei Treffer bei. Doch in Reihen der Gäste währte die Freude über die Führung nicht lange. Die Wurfausbeute der Grün-Weißen ließ rapide nach und die Füchse zogen nach dem 3:5 (8.) mächtig an. Vier Berliner Treffer in Folge kehrten das Ergebnis um und auch danach zappelte der Ball im Tor von Kim Sonne im Minutentakt. Der GWD-Keeper fand überhaupt nicht in die Partie, bekam aber auch wenig Unterstützung von seinen Vorderleuten, die einfach zu passiv agierten. Bis auf Fabian Wiede konnten sich alle Füchse-Angreifer einer fast makellosen Abschlussquote erfreuen. So musste man kein Prophet sein, um zu wissen, dass die Partie beim 23:15 zur Pause bereits gelaufen war. „Minden macht es uns heute sehr einfach“, attestierte auch Berlins Manager Bob Hanning dem GWD-Team mangelnde Gegenwehr.

Erst nach dem Wechsel kehrte dann mehr Ernsthaftigkeit in das Abwehrverhalten der Grün-Weißen ein. Frank Carstens ließ nun deutlich offensiver decken und zwang seine Schützlinge dadurch zu mehr Aufmerksamkeit. Nach dem 27:17 (36.) der Füchse blieb das GWD-Team immerhin vier Minuten lang ohne Gegentor, aus zehn wurden sieben Tore Rückstand. Beide Mannschaften bewegten sich nun im selben Takt durch die Partie. Auf Mindener Seite sorgten vor allem Andreas Cederholm mit einem starken Auftritt und Sonne Hansen mit einer deutlichen Leistungssteigerung nach der Pause dafür, dass der Favorit nicht weiter davonziehen konnte. Mit dem Schlusspfiff erzielten die Berliner ihren 40. Treffer.

Frust kam angesichts der Leistung beim Sportlichen Leiter Frank von Behren auf: „Wir haben schon wesentlich besser in der Abwehr gespielt, aber es ist erschreckend und peinlich, wie wir die Gegner haben durchlaufen lassen. Positiv ist immerhin die Rückkehr von Andreas Cederholm. Ich erwarte von meinen Jungs in jedem Spiel maximalen Einsatz. Darüber wird sicherlich zu reden sein.“ Den Traum von einem Punktgewinn gegen eines der Top-Teams müssen die GWD-Spieler nach diesem Auftritt noch weiterträumen. Am Ostersonntag steht aber zunächst einmal der Vergleich mit dem ostwestfälischen (Tabellen) Nachbarn aus Lemgo an.

Stimmen zum Spiel:
Frank Carstens: „Wir haben in der ersten Halbzeit überhaupt keine Deckung gehabt. Nach der Pause wollten wir zeigen, dass wir es auch besser können. Mit der offensiven Deckung kamen dann auch positive Aspekte. Die Berliner haben ein starkes Zweikampfverhalten und wenn man die Räume dann groß macht, wird es schwierig. So kann man kein Bundesligaspiel gewinnen.“

Torschützen GWD: Andreas Cederholm (6), Nenad Bilbija (5), Dalibor Doder (4), Mats Korte (4), Luka Zvizej (4/3), Christoffer Rambo (3), Marian Michalczik (3), Magnus Gullerud (1), Max Staar (1).
Im Tor: Kim Sonne Hansen (1.-60. mit 11 Paraden), Maurice Paske (bei einem Siebenmeter).

Torschützen Füchse: Hans Lindberg (10/6), Marko Kopljar (8), Steffen Fäth (7), Erik Schmidt (3), Paul Drux (2), Bjarki Elison (2), Johan Koch (2), Stipe Mandalinic (2), Fabian Wieder (2), Kevin Struck (1), Mattias Zachrisson (1).
Im Tor: Petr Stochl (1.-60. mit 16 Paraden).

Spielfilm: 2:3 (5.), 6:5 (10.), 9:6 (15.), 14:9 (20.), 19:12 (25.), 23:15 (30.), 26:17 (35.), 28:21 (40.), 30:23 (45.), 33:26 (50.), 37:29 (55.), 40:31 (60.).

Strafminuten: Michalczik (15.), Zvizej (41.) – Kopjlar (48.), Valiullin (46.).

Zuschauer: 6.135
Schiedsrichter: Simon Reich und Haspeter Brodbeck

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