„Die Bundesliga ist das, was man sich wünscht“
Bundesliga | 23. Jan 2014

Goran, Du bist jetzt seit einem halben Jahr in Minden und hast die DKB Handball-Bundesliga kennen gelernt. Ist alles so, wie Du es Dir vorgestellt hast. Was hat Dich am meisten überrascht?

Ich fühle mich sehr wohl in Minden und bin äußerst zufrieden. Was mich sehr freut, ist die Tatsache, dass wir hier Potential nach oben haben. Die Mannschaft kann sich noch entwickeln und auch im Umfeld haben wir noch Steigerungsmöglichkeiten. Ich bin mir sicher, dass wir in Sachen Zuschauerzuspruch, Sponsoren und Trainingsbedingungen noch zulegen können.
Die Liga ist, abgesehen von den Spitzenteams, nicht so stark wie ich es erwartet habe. Ab Platz 8 ist alles sehr ausgeglichen.

Wird die Bundesliga Ihrem Ruf als „stärkste Liga der Welt gerecht“? Wie siehst Du die Liga im Vergleich zu den Top-Ligen in Kroatien und der Schweiz?

Man kann die DKB Handball-Bundesliga mit anderen Ligen nur schwer vergleichen. Da hast Du 18 Mannschaften und Du kannst jederzeit gegen jeden verlieren, wenn Du nicht konzentriert bist. Auch die Top-Teams müssen immer auf der Hut sein, damit sie sich keinen Ausrutscher leisten. Die Atmosphäre in den Hallen ist natürlich überragend und das, was man sich als Spieler und Trainer nur wünschen kann. Das habe ich in meiner aktiven Zeit nur als Nationalspieler erlebt. So etwas gibt es in anderen Ligen nicht. Da sind ausverkaufte Hallen eher eine Seltenheit.

Nach etwas zähem Saisonstart musstet ihr 13 Spieltage lang auf den ersten Saisonsieg warten. Seitdem gab es vier Heimsiege in Folge. Was sind die Gründe für diesen Aufschwung?

Ich habe eine gewisse Zeit gebraucht, um mich an die Liga zu gewöhnen und die Mannschaft hat Zeit gebraucht, um sich richtig einzuspielen. Sehr wichtig für uns war auch die Verpflichtung von Drasko Mrvaljevic, weil er vor allem der Abwehr Stabilität verliehen hat. Generell war es wohl eher ein psychisches als ein qualitatives Problem, dass es so lange mit dem ersten Erfolg gedauert hat. Wenn es optimal gelaufen wäre, hätten wir noch 5 oder 6 Punkte mehr geholt.

Mit drei Punkten Vorsprung auf einen Nichtabstiegsplatz ist aber lange noch nicht alles in trockenen Tüchern. Was glaubst Du, wie viel Punkte noch zum Klassenerhalt benötigt werden und wo wollt ihr diese holen?

Ich schätze mal, dass man mit 19 oder 20 Punkten in der Liga bleiben wird. Unabhängig von Punktezahlen müssen wir unser Auswärtsspiel verbessern, weil wir für die Mission „Klassenerhalt“ auch 2 oder 3 Zähler aus fremder Halle brauchen.

Welcher Spieler hat Dich in der ersten Saisonhälfte im positiven Sinne am meisten überrascht?

Jeder Spieler hatte in den letzten Monaten seine starken Phasen. Sören Südmeier hat in den ersten Spielen sehr stark agiert. Dann war Jens Vortmann in einigen Spielen sehr wichtig für uns, aber auch Aleksandar Svitlica und Nenad Bilbija. Zum Schluss hatte dann Dalibor Doder seine großen Auftritte. Aber für mich war es entscheidend, dass das Team funktioniert.

Bei wem siehst Du noch das größte Entwicklungspotential?

Yves Kunkel ist jemand, dem ich noch sehr viel zutraue. Der Junge hat wirklich großes Potential. Auch bei Nils Torbrügge, Christoph Steinert und Christoffer Rambo kann noch einiges passieren. Wenn die drei sich so entwickeln, wie ich es mir vorstelle, wären wir eine Klasse besser. In der 2. Mannschaft gibt es dann noch Markus Fuchs und Artjom Antonevich, die wertvoll für uns werden könnten.

Wo siehst Du GWD Minden in 2 oder 3 Jahren?

Ich wünsche mir, dass sich GWD in den nächsten 2 oder 3 Jahren so entwickelt, dass wir eine Rolle wie Hannover, Magdeburg oder Melsungen spielen können. Dafür muss gar nicht viel passieren. Wir müssen jetzt in der nächsten Zeit sehr gute Verpflichtungen, die in unsere Mannschaft passen, tätigen. Dazu müssten wir unseren Etat vielleicht um ? oder 1 Million steigern.

Bei den Schweizern hat Dein Nachfolger Dr. Rolf Brack seinen Einstand gegeben. Das Team ist nun allerdings in der WM-Vorqualifikation klar gescheitert. Welche Entwicklung traust Du dem Schweizer Handball in den nächsten Jahren zu?

Es überrascht mich nicht, dass die Qualifikation nicht gelungen ist. Beim aktuellen Leistungsstand der Mannschaft ist das normal. Die Sache wird dort sicherlich einige Zeit brauchen. Ich finde, wenn jemand etwas verändern kann im Schweizer Handball, dann ist das sicher Rolf Brack mit seinen unkonventionellen Methoden zu trainieren und zu spielen.

© GWD Minden – bra

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