Carstens: „So etwas habe ich noch nie erlebt“
Spielberichte Saison 17/18 | 19. Aug 2017

Die Euphorie ist der Ernüchterung gewichen. GWD Minden ist im DHB-Pokal nach einer 22:23 (12:10)-Niederlage gegen den TuS Ferndorf ausgeschieden. Die Grün-Weißen sind damit trauriger Bestandteil der Sensation der ersten Pokalrunde.

„Der Pokal hat seine eigenen Gesetze“ heißt es so schön und gerade mit diesen Gesetzen hatte das GWD-Team seine Probleme. Gegen den Underdog aus Ferndorf war das Spiel der Hausherren von vielen Fehlern geprägt. Im Angriff mangelte es an der Passgenauigkeit und vor allem aber an Durchschlagskraft. Die Spielzüge der Grün-Weißen wirkten ideenlos gegen die gut stehende 6:0-Abwehr des Drittligisten. Enge Spielstände und neun torlose Minuten nach dem 7:5 durch Magnus Gullerud (15.) waren der zählbare Beleg für die schwache Offensivleistung der Carstens-Sieben. Als hätten es die Mindener Handballfans schon geahnt waren noch nicht einmal 200 Zuschauer in die KAMPA-Halle gekommen. Die sahen einen Gast aus Ferndorf, der häufig seinen Kreisspieler in Szene setzen konnte und sich viele Siebenmeter erarbeitete. Der 12:10-Pausenstand war für den favorisierten Erstligisten alles andere als zufriedenstellend.

Auch nach dem Wechsel war der Unterschied von zwei Spielklassen nicht spürbar. Die Dankerser bekamen einfach keine Sicherheit in ihr Spiel und steuerten nur zaghaft dem von allen erwarteten Erfolg entgegen. Immerhin fanden die Grün-Weißen jetzt häufiger die Lücken auf den Halbpositionen. In der Abwehr wurde jedoch deutlich, dass auch hier die Findungsphase noch nicht abgeschlossen ist. Der TuS Ferndorf gab sich zu keiner Phase des Spiels auf, stellte die Abwehr etwas offensiver und blieb den Mindenern auf den Fersen. Komfortabler als vier Tore wurde der Vorsprung der Gastgeber nicht und in der Schlussphase war dann sogar dieser aufgebraucht. Beim 21:21 (55.) waren die Gäste gleichauf und trafen kurz darauf zur ersten Führung. Mit der Brechstange gelang Christoffer Rambo noch einmal der Ausgleich, der folgende Versuch des Norwegers landete aber im Fangnetz.

„Wir haben heute als Profimannschaft gegen eine Amateurmannschaft verloren. Ich halte das für Arbeitsverweigerung, was heute passiert ist. Ich gehe davon aus, dass Frank die richtigen Schlüsse ziehen wird. Ich erwarte von jedem Spieler, der das GWD-Trikot trägt, ein ganz anderes Maß an Einsatz“, ließ Mindens Sportlicher Leiter Frank von Behren nach dem Abpfiff deutliche Worte fallen. Für die Niederlage der Mindener darf auch die Tatsache, dass Anton Mansson wegen seiner Knieprobleme gar nicht im Kader stand und Nenad Bilbija nur bedingt einsetzbar war, kaum als Entschuldigung gelten.

Stimmen zum Spiel:
Frank Carstens: „Ich gratuliere Michael und seinem Team zu einem konzentrierten und entschlossenen Auftritt. Wir wussten irgendwie was uns erwartet, aber man hat das zu keinem Zeitpunkt gesehen. So etwas wie heute habe ich noch nicht erlebt. Das darf unter gar keinen Umständen passieren. Wir haben alles, was man für ein Handballspiel braucht, heute nicht gezeigt. Ich bin ziemlich geplättet. In der nächsten Woche ist Bundesligastart und wir haben jetzt die Aufgabe, diese Situation anzunehmen.“

Michael Lerscht: „Das ist ein großer Erfolg, das Spiel gewonnen zu haben. Die Jungs haben über die gesamte Spieldauer an ihre Chance geglaubt und sind im Kopf klar geblieben. Ein großes Kompliment.

Torschützen GWD: Aleksandar Svitlica (6/1), Andreas Cederholm (4), Marian Michalczik (4), Christoffer Rambo (3), Magnus Gullerud (2), Sören Südmeier (2), Miljan Pusica (1).
Im Tor: Kim Sonne Hansen (1.-48. mit 10 Paraden davon 1 Siebenmeter), Espen Christensen (48.-60. mit 6 Paraden davon 1 Siebenmeter).

Torschützen TuS: Patrick Bettig (4), Moritz Barwitzki (4/3), Marijan Basic (4/1), Jonas Faulenbach (2), Erik Irle (2), Branimir Koloper (2), Thomas Rink (2), Michael Sorg (2/2), Kevin John (1).
Im Tor: Lucas Puhl (1.-33. mit 12 Paraden).

Spielfilm: 2:2 (5.), 4:4 (10.), 7:5 (15.), 7:6 (20.), 9:7 (25.), 12:10 (30.), 15:12 (35.), 17:14 (40.), 19:17 (45.), 21:19 (50.), 21:21 (55.), 22:23 (60.).

Strafminuten: Sören Südmeier (13.), Aleksandar Svitlica (44.), Kister (49.) – Bettig (26.), Michel (29.), Koloper (40.), Neitsch (57.).

Zuschauer: 187
Schiedsrichter: Tolga Karamuk und Nikos Seliger

© GWD Minden – bra

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