Carstens: Mit Disziplin und Teamgeist zum Erfolg
Bundesliga | 26. Feb 2015

Der Klassenerhalt ist für die Grün-Weißen mehr denn je in weite Ferne gerückt, der vorletzte Tabellenplatz stellt die schlechteste Saisonplatzierung dar. Die Konsequenzen musste Anfang der Woche, wie so oft, der Trainer tragen. Frank Carstens folgt auf Goran Perkovac und ist sich der schwierigen Situation durchaus bewusst: „Wir stehen unten drin und im Moment ist der Abstieg wahrscheinlicher als der Klassenerhalt. Die Mannschaft hat die Chance und das Potenzial die Klasse zu halten, aber nur wenn man sich die Situation stets vor Augen hält“, berichtete der neue Trainer am Mittwoch während seiner ersten Pressekonferenz für die Dankerser. Es wäre ihm zwar lieber gewesen, wenn er das Team im Juni als Erstligist hätte übernehmen können, aber nun werde er sich der Aufgabe stellen und sei froh, einen Teil zum Klassenerhalt beitragen zu können, so der 43-Jährige. „Extrem ausgeruht“ präsentierte sich Carstens an seinem ersten Arbeitstag und ließ anklingen, dass er die vergangenen Monate durchaus sinnvoll genutzt habe: „Ich habe viel Zeit mit meiner Familie verbracht. Die habe ich in der Vergangenheit eher selten gesehen. Außerdem konnte ich meine Persönlichkeit und meine Arbeit als Trainer reflektieren und habe die Möglichkeit genutzt, bei anderen Trainern zu hospitieren.“ Unter anderem habe er neue Eindrücke bei den Basketballern von Bayern München gesammelt. Als „hart in der Sache, weich zum Menschen“ beschreibt er seine Arbeitsweise und erklärt, dass man von den Spielern gerade in der jetzigen Situation viel verlangen müsse.

Die ruhigen Zeiten sind für Frank Carstens, der von 2000 bis 2003 als Spieler selbst das GWD-Trikot trug, nun zunächst einmal vorbei. Gleich in seiner ersten Arbeitswoche wartet ein Schlüsselspiel auf ihn: In Nürnberg geht es gegen den direkten Abstiegskonkurrenten HC Erlangen. Und der Familienvater weiß schon genau, wo er den Hebel bei seinem Team ansetzen möchte: „Im Moment sehe ich die größten Probleme in der Disziplin und im Teamgeist. Darum wird in dieser Woche die Kommunikation eine ganz wichtige Rolle spielen.“ Vor allem eine starke Abwehr und ein geordnetes, diszipliniertes Angriffsspiel sollen den Mindenern wieder zum Erfolg verhelfen. Carstens verlangt, dass die Spieler die erarbeiteten Matchpläne verinnerlichen und sich daran halten. Solch einen Plan dürfte sich der Ex-Magdeburger auch schon für das Spiel gegen Erlangen zurechtgelegt haben, denn er weiß ganz genau um die Stärken der Franken: „Erlangen hat einen guten Plan und sie nutzen Ihre Chancen optimal aus. Außerdem haben sie mit Stranovsky einen Spieler, der fast an jedem Tor beteiligt ist“, analysiert er. Die Franken stehen derzeit auf dem 17. Tabellenplatz und damit einen vor GWD. Somit ist die Ausgangslage vor der Partie ziemlich eindeutig, denn wer am Samstag gewinnt, darf sich größere Hoffnungen machen, wer verliert, rutscht noch tiefer nach unten.

Punkte aus Erlangen an die Weser zu holen, dürfte für die Grün-Weißen sehr schwer werden. Der HC Erlangen ist unglaublich heimstark und besiegte in der Arena Nürnberg sogar schon den Vizemeister aus Mannheim. Erschwerend kommt hinzu, dass GWD-Spielmacher Dalibor Doder aufgrund einer Erkrankung unter der Woche nur bedingt trainieren konnte.

Dennoch ist die Situation gewiss nicht aussichtslos, denn so mancher Trainerwechsel hat schon für Wunder gesorgt. Sollten die GWD-Spieler die positive Einstellung und den Optimismus ihres neuen Coaches verinnerlichen, stehen die Chancen sicher nicht schlecht. „Minden ist die Keimzelle des Handballs in Ostwestfalen und gehört einfach in die erste Liga. Ich habe meine beste Zeit als Spieler hier erlebt und habe eine große emotionale Verbundenheit zum Verein“, schwärmt Carstens von seinem alten und neuen Arbeitgeber. Über sein Comeback als Trainer sagt er: „Es fühlt sich gut an, wieder in der Halle zu stehen.“ Wenn sich dieses Gefühl auch auf seine Mannschaft überträgt, sind die turbulenten Zeiten für die Grün-Weißen hoffentlich bald vorbei.

 © GWD Minden – kel

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