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GWD Minden kämpft sich nach einem zwischenzeitlichen Vier-Tore-Rückstand gegen die Füchse Berlin zurück in die Partie und holt sich mit dem verdienten 32:27-Heimsieg (11:15) ausgerechnet gegen den Tabellenführer die ersten Punkte der Saison. Prunkstück des Erfolges war die geschlossene Deckungsleistung, die den zweikampfstarken Gästen nur wenige klare Torchancen erlaubte.
Die Grün-Weißen starteten voller Euphorie in das Duell gegen den aktuellen Tabellenführer des Handball-Oberhauses. Die von Frank Carstens im Vorfeld angesprochene Zweikampfstärke der Gäste konnte von Beginn an konsequent unterbunden werden. Der agile und lauffreudige Innenblock der Hausherren doppelte kontinuierlich seine Gegenspieler und zwang die Füchse mit vielen Stopp-Fouls zum erneuten Spielaufbau. Durch das schnelle Umschaltspiel nahmen die Ostwestfalen das Ruder in die Hand und gingen mit 4:2 (9. Spielminute) in Führung. In der Offensive überzeugte die Carstens-Sieben durch ihre Variabilität über alle Positionen hinweg und war damit nur schwer auszurechnen. Die Gäste sortierten sich daraufhin neu und wechselten im Rückraum das Personal. Der geschlossenen Deckungsleistung der Ostwestfalen tat dies aber vorerst keinen Abbruch. Lediglich auf den Außenbahnen ließen die Grün-Weißen mehr Chancen des Hauptstadtclubs zu. Malte Semisch stellte sich aber immer besser auf diese Situationen ein und hielt seine Vorderleute beim Stand von 11:10 (25. Spielminute) weiter in Führung. Die Spielintensität nahm nun deutlich zu und auch die Zeitstrafen häuften sich. In Unterzahl waren die Hausherren teilweise einen Schritt zu spät und im Angriff unterliefen ihnen kleinere Flüchtigkeitsfehler, die der Tabellenführer konsequent bestrafte. Zur Halbzeit stand daher der 11:15-Rückstand der Grün-Weißen auf der Anzeigentafel.
Nach dem Seitenwechsel knüpften die Ostwestfalen an ihre starke Defensivleistung aus dem ersten Durchgang an. Dies sorgte für viel Sicherheit und das nötige Selbstvertrauen, das auch im Rückzugsverhalten nach Ballverlusten zu spüren war. Verbissen liefen die Grün-Weißen in den Umschaltphasen der Füchse mit und gewannen dadurch einige Bälle zurück. Im Angriff blieb die Mannschaft aus Dankersen auch unter Zeitdruck cool und erarbeitete sich weiterhin verschiedene Lösungen. Luka Sebetic überzeugte aus der Distanz und Mohamed Darmoul tankte sich häufig gegen den agilen Füchse-Block durch. Stück für Stück kämpfte sich die Carstens-Sieben zurück in die Partie. Max Staar egalisierte per Gegenstoß den Vorsprung der Gäste zum 21:21 (46. Spielminute). Anschließend sorgte ein Korte-Kempa für den verdienten Führungstreffer der Grün-Weißen. Die Hausherren waren nun die selbstbewusstere und zielstrebigere Mannschaft. Die Sicherheit in der Abwehr brachte weiterhin einige Ballgewinne, die der Laufstärke der Ostwestfalen in die Karten spielten. Angetrieben vom lautstarken Publikum und der atemberaubenden Atmosphäre in der KAMPA-Halle gab es für die Gastgeber in der Schlussphase viele Momente zum Jubeln. Erneut verhinderte Malte Semisch zunächst den Ausgleich der Gäste und vereitelte anschließend weitere Torchancen der Füchse. In der Offensive der Grün-Weißen übernahm Neuzugang Philipp Ahouansou die Verantwortung und stellt mit fünf vom insgesamt sechs Treffer in der Crunchtime die Weichen auf Erfolgskurs. Die Gäste versuchten dem mit einer kompletten Manndeckung entgegenzuwirken, die allerdings ohne Erfolg blieb. Somit bezwang GWD Minden die Füchse Berlin am Ende verdient mit 32:27.
Am kommenden Donnerstag gastiert GWD Minden im Ostwestfalen-Derby beim TBV Lemgo-Lippe. Anpfiff in der Phönix-Contact Arena ist um 19.05 Uhr.
Stimmen zum Spiel:
Frank Carstens: „Wir haben in den ersten 20 Minuten sehr gut gespielt. Im Angriff haben wir neue Lösungen gefunden und in der Deckung konnten wir die Zweikampfsituationen sehr gut bewältigen. Wir mussten in der zweiten Hälfte dann an diese Leistung anknüpfen. Malte, der ohnehin schon gut im Spiel war, verriegelte das Tor und durch unser gutes Rückzugsverhalten konnten wir kleine Fehler im Angriff ausgleichen. Luka und Philipp haben uns mit ihren Treffern schließlich auf Erfolgskurs gebracht. Ich bin absolut überwältigt von dieser Mannschaftsleistung. Wir haben lange gebraucht und konnten jetzt endlich punkten. Auf dem Papier ist es die gleiche Situation wie letztes Jahr. Hoffentlich geht es auch so weiter.“
Jaron Sievert: „Es fällt mir schwer, dieses Spiel zu analysieren. Wir haben eine solide erste Hälfte gespielt und uns einen Vier-Tore-Vorsprung erarbeitet. Nach der Pause bekam unser Spiel dann einen Knick und die Verletzung von Valter hat dies mental und physisch noch verstärkt. Danach haben wir im Angriff zu einfache Fehler gemacht, konnten diese aber etwas kompensieren. Unsere Chancen waren weiterhin da, aber das Momentum war in der Schlussphase nicht auf unserer Seite.“
Torschützen GWD: Mats Korte (6/4), Philipp Ahouansou (6), Luka Sebetic (6), Amine Darmoul (6), Max Staar (3), Carles Asensio (3), Justus Richtzenhain (1), Niclas Pieczkowski (1).
Im Tor: Malte Semisch, Yahav Shamir.
Torschützen FUX: Jacob Holm (4), Milos Vujovic (4/2), Mijajlo Marsenic (4), Fabian Wiede (3), Nils Lichtlein (3), Hans Lindberg (3/1), Lasser Andersson (2), Valter Chrintz (2), Max Darj (1), Tim Freihöfer (1).
Im Tor: Dejan Milosavljev, Victor Kireev
Zeitstrafen: Darmoul (5., 39.), Sebetic (10., 53.), Ahouansou(26.), Richtzenhain (30.), – Marsenic (7.), Wieder (35.),
Rote Karte: Hans Lindberg (23.)
Spielfilm: 1:1 (5.), 4:2 (10.), 4:2 (15.), 8:8 (20.), 11:10 (25.), 11:15 (30.), 13:15 (35.), 15:19 (40.), 19:21 (45.), 24:22 (50.), 25:24 (55.), 32:27 (60.).
Schiedsrichter: Thomas Kern & Thorsten Kuschel
Zuschauer: 1.854
© GWD Minden – vog / Foto: Angela Metge
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